Bronzegeläut für Ostseebad

Festumzug für neue Reriker Kirchenglocken

Im Januar wurden in Karlsruhe die neuen Kirchenglocken für die Kirche in Rerik gegossen. Der Künstler Günther Uecker (Foto M.), der die Glocken gestalltet hat, und 30 Gemeindeglieder waren bei dem Guss anwesend.
Im Januar wurden in Karlsruhe die neuen Kirchenglocken für die Kirche in Rerik gegossen. Der Künstler Günther Uecker (Foto M.), der die Glocken gestalltet hat, und 30 Gemeindeglieder waren bei dem Guss anwesend.© epd-bild / Gustavo Alabiso

08. März 2013 von Simone Viere

Rerik. Mit einem Festumzug wird am Sonntag, 10. März, im mecklenburgischen Ostseebad Rerik die Ankunft der beiden neuen Kirchenglocken gefeiert, die der renommierte Künstler Günther Uecker gestaltet hat. Der Umzug durch Rerik startet um 9 Uhr am Ortsrand (Kirchweg 21), sagte Gemeindepastorin Karen Siegert. Um 10 Uhr beginnt dann eine Andacht vor der Kirche.

Später wird das neue Bronzegeläut in die Kirche gebracht und in den nächsten Wochen in den Turm gehängt. Glockenweihe ist am Ostersonntag (31. März) im Beisein des Künstlers. Die Glocken waren am 25. Januar in Karlsruhe im Beisein von Uecker und 30 Gemeindegliedern gegossen worden. Wann sie genau in Rerik eintreffen, ist noch unklar.

Glockenweihe am Ostersonntag

Der 82-jährige Maler und Objektkünstler Günther Uecker wuchs auf der Halbinsel Wustrow auf und ging in Rerik zur Schule. Er hatte 2011 ein Nagelbild geschaffen, das im Frühjahr 2012 zugunsten der Reriker Glocken sowie der erforderlichen Turmsanierung für 340.000 Euro versteigert wurde.

Die Reriker Kirche erhält mit den neuen Klangkörpern nach 70 Jahren wieder ein volles Geläut aus drei Glocken. Der frühgotische Backsteinbau verfügt derzeit nur über eine 200 Kilogramm schwere Bronzeglocke aus dem Jahr 1519. Die beiden neuen Glocken wiegen 1.200 und 770 Kilogramm. Sie sollen zwei frühere Bronzeglocken ersetzen, die im Ersten und Zweiten Weltkrieg zu Kriegszwecken eingezogen wurden.

Nach 70 Jahren soll das Geläut wieder aus drei Glocken erklingen

Die neue Johannesglocke hat die lateinische Inschrift ihrer Vorgängerin und ist Johannes dem Täufer gewidmet. Sie zeigt auf einer Seite segnende Hände und auf der anderen Wassertropfen, die an die Taufe erinnern. Die kleinere Gebets- und Totenglocke trägt das Psalmwort "Höre meine Stimme" als Inschrift und zeigt einen Fries aus gelegten Nägeln, der an eine Dornenkrone erinnert.

Die Gesamtkosten für das Geläut und die Turmsanierung belaufen sich auf etwa 360.000 Euro. Gelder für das Projekt kamen auch durch Einzelspender und Aktionen der Kirchengemeinde herein.

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