Frauenrechte

Frauenwerk: Kunst- und Bildungsprojekt gegen Genitalverstümmelung

Performance und Kunstinstallation "Kreuz des Friedens" mit Lavanya Honeyseeda.
Performance und Kunstinstallation "Kreuz des Friedens" mit Lavanya Honeyseeda.© Ben Beyer

04. Februar 2022

Mit einem Kunst- und Bildungsprojekt will das Frauenwerk der Nordkirche Frauen unterstützen, die von Genitalverstümmelung betroffen sind. Geplant sind Workshops in Kiel und Hamburg.

Weitere Informationen: Frauenwerk der Nordkirche

Die Teilnehmerinnen sollen die Workshops gemeinsam mit den Künstlerinnen und Therapeutinnen Lavanya Honeyseeda und Sista Oloruntoyin entwickeln. „Die Frauen werden in Performances als Botschafterinnen für Selbstbestimmung auftreten“, hieß es in der Ankündigung vom Frauenwerk. Mit den Kunstperformances und weiteren Fachveranstaltungen solle ein Dialograum entstehen.

Mit Kunst auf Unrecht aufmerksam machen

Mit Ausdrucksformen der Kunst könne dieses brisante Thema anders als in Diskussionen öffentlich gemacht werden, sagte die Künstlerin Lavanya Honeyseeda. Menschen würden unmittelbar auf sinnlicher Ebene angesprochen. Kunst ermögliche es, auf Unrecht aufmerksam zu machen und zugleich die Würde des Menschen zu schützen.

„Maßnahmen im Kampf gegen die gewaltsame Genitalbeschneidung werden nur Erfolg haben, wenn die sozialen Zusammenhänge in Bezug auf Spiritualität, Kultur, Tradition und soziales Unterstützungssystem in der betroffenen Gesellschaft verstanden und berücksichtigt werden“, so Sista Oloruntoyin, die langjährige Erfahrung in der psychologischen Beratung von Frauen afrikanischer Diaspora-Gemeinden hat.

Für eine bessere Zukunft

Das Projekt solle den Blick auf bestehende Missstände richten und an „unsere Verantwortung für eine bessere Zukunft appellieren“, sagte Pastorin Susanne Sengstock, Leiterin des Frauenwerks der Nordkirche. Die erste Performance findet am Internationalen Frauentag (8. März) in Hamburg statt, weitere folgen dort und in Schwerin. Die Workshops starten Ende März.

Auch Frauen in Norddeuschland sind gefährdet

Mehr als 200 Millionen Frauen seien weltweit von weiblicher Genitalbeschneidung betroffen, rund vier Millionen Mädchen drohe laut Unicef die Entfernung der weiblichen äußeren Genitalien, so das Frauenwerk der Nordkirche. In Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg seien ungefähr 1.300 Mädchen gefährdet, so eine Statistik von Terre des Femmes.

Genitalverstümmelung ist eine Straftat in Deutschland

Zum Internationalen Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung am 6. Februar mache das Frauenwerk der Nordkirche darauf aufmerksam, dass Genitalverstümmelung und -beschneidung „nicht nur weit entfernt vorkommt“, hieß es. Genitalverstümmelung sei eine Menschenrechtsverletzung und gelte in Deutschland als Straftat. Die Praktik verursache schwere Schäden, beispielsweise Schmerzen, Probleme beim Geschlechtsverkehr, bei Schwangerschaft und Geburt oder Angst- und Depressionsgefühle. Auch würden Frauen oder Mädchen an den Folgen sterben.

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