Ganz ausgezeichnet: Gebärdenchor und Sommercafé
11. November 2017
Die Gewinner des Preises „Netzwerk Kirche inklusiv“ stehen fest: Der Gebärdenchor „Hands and Soul“ Hamburg und das „SommerCafé“ der Kirchengemeinde Lichtenhagen Dorf teilen sich den ersten Platz. Der dritte Platz geht an das Kinder- und Jugendbüro des Kirchenkreises Nordfriesland.
Nach seinem Debüt vor zwei Jahren wird der mit insgesamt 7500 Euro dotiere Preis nun das zweite Mal vergeben. In diesem Jahr überreichte Diakon Jörg Stoffregen in Vertretung von Bischof Andreas von Maltzahn in der Pfarrkirche Sankt Marien in Güstrow den Preis an die Gewinner. Bewerben konnten sich alle Kirchengemeinden, Kirchenkreise und kirchlich-diakonischen Einrichtungen auf dem Gebiet der Nordkirche, die sich um die Entwicklung von inklusiver Praxis bemühen.
Singen mit Herz, Hand und Seele
„Der Hamburger Gebärdenchor und das SommerCafé überzeugten die Jury gleichermaßen“, sagt Stoffregen, der das Netzwerk Kirche inklusiv leitet. „Daher entschied man sich, den ersten Preis zu teilen und auf den zweiten Preis zu verzichten, die Preisträger erhalten jeweils 3000 Euro“, so Stoffregen. Der Gebärdenchor besteht schon seit den 1970er Jahren, seit 2014 werden ganz im Sinn der Inklusion auch hörende Mitglieder aufgenommen. Mit Birgit Fritzsch und Bettina Schmolla hat der Chor heute eine gehörlose und eine hörende Chorleiterin.
Treffpunkt im Pfarrgarten
Das SommerCafé Lichtenhagen Dorf versteht den Begriff Inklusion in einem weiten Sinn: Im Pfarrgarten entstand 2014 als Bereicherung eines aktiven Gemeindelebens ein Treffpunkt, der seither ohne konfessionellen Zwang für jeden zugänglich ist – für Jung und Alt, für Menschen mit oder ohne Behinderung und mit und ohne Migrationshintergrund.
Der dritte Preis in Höhe von 1500 Euro ging an das Kinder- und Jugendbüro des Kreises Nordfriesland, für das Inklusionsprojekt „Ich bin anders – Gott sei Dank“.
Netzwerk aus Einrichtungen und Einzelpersonen
Das ‚Netzwerk Kirche inklusiv’ der Nordkirche wurde im Jahr 2012 gegründet, um bestehende Einzelinitiativen in Kirche und Diakonie zu bündeln. Inzwischen gehören ihm rund 150 Einzelpersonen und Einrichtungen der Nordkirche an. Mit dem 2015 neu ins Leben gerufenen Inklusionspreis, der alle zwei Jahre verliehen wird, möchte das Netzwerk das Engagement für eine inklusive Kirche würdigen.