NS-Zeit

Gedenken an Opfer der Novemberpogrome

Im Zentrum der Altstadt, in direkter Nachbarschaft zum Greifswalder Marktplatz, befindet sich der Ort des ehemaligen Betsaals der Greifswalder jüdischen Gemeinde.
Im Zentrum der Altstadt, in direkter Nachbarschaft zum Greifswalder Marktplatz, befindet sich der Ort des ehemaligen Betsaals der Greifswalder jüdischen Gemeinde. © FarbSpiel, iStockphoto

02. November 2022

Bei der Reichspogromnacht vor 84 Jahren gingen die Nazis offen zur Gewalt gegen Juden über. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten unzählige Synagogen, jüdische Geschäfte und Wohnungen wurden verwüstet und jüdische Bürger misshandelt und getötet. Daran wird am Mittwoch, 9. November, auch in Greifswald, Schwerin und Wismar erinnert.

Zum Gedenken an die Opfer der Novemberpogrome 1938 laden der Arbeitskreis „Kirche und Judentum“ und die Evangelische Studierendengemeinde Greifswald (ESG) am 9. November zu zwei Veranstaltungen ein. Um 13 Uhr findet eine Andacht am Ort des ehemaligen Betsaals der jüdischen Gemeinde in der Mühlenstraße 10 statt.

Um 17 Uhr folgt ein Vortrag über die Geschichte des Hauses der jüdischen Familie Blach in der Stralsunder Heilgeiststraße. Der Vortrag findet mit musikalischer Begleitung im Soziokulturellen Zentrum St. Spiritus, Lange Straße 49/51, statt.

In der Wismarer Altstadt sollen am 9. November (11 Uhr) sechs Stolpersteine zum Gedenken an NS-Opfer verlegt werden. Die Gedenkzeichen sollen künftig am Spiegelberg 54 an den homosexuellen Fritz Stein und in der ABC-Straße 11 an die jüdische Familie Rosenberg erinnern.

Schwerin: Gedenkstunde an Pogromnacht von 1938

Am 9. November (18 Uhr) wird auf dem Schlachtermarkt Schwerin an die Pogromnacht von 1938 erinnert. Unter dem Motto „Es war/ist einmal ?!“ wird die Mahn- und Gedenkstunde vom Arbeitskreis „9. November 1938“ und dem Landesrabbiner Yuriy Kadnykov gestaltet. Angesichts der Zunahme von Angriffen auf Jüdinnen und Juden will man „ein Zeichen der Solidarität“ mit der jüdischen Bevölkerung der Stadt setzen.

Neben der Erinnerung an die der NS-Zeit ermordeten Mitmenschen stehe in diesem Jahr die Frage nach der Attraktivität von Feindbildern und Sündenböcken, die auch gegenwärtige gesellschaftliche Debatten beherrschen, hieß es. Dass Jüdinnen und Juden immer wieder als Feindbilder herhalten müssten, hätten die Coronaproteste und die Documenta XV gezeigt.

Der 9. November 1938

In der Nacht vom 9. auf den 10. November organisierten Verbände der nationalsozialistischen SA und der SS gewalttätige Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung. Die Polizei schritt nicht ein. Etwa 100 Jüdinnen und Juden wurden allein in dieser Nacht ermordet.

Die Nazis brannten 1.200 Synagogen nieder, zerstörten mindestens 8.000 jüdische Geschäfte und verwüsteten Tausende von Wohnungen. In den Tagen darauf wurden 30.000 jüdische Männer verhaftet und in die Konzentrationslager Dachau, Buchenwald und Sachsenhausen verschleppt.

Die Reichspogromnacht wurde in der Bundesrepublik lange verharmlosend als „Kristallnacht“ bezeichnet.

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