Hamburgs älteste Senioren-Stiftung erfindet sich neu
26. Februar 2019
Es ist ein Mega-Bauprojekt: Hamburgs älteste Senioren-Stiftung, das "Hospital zum Heiligen Geist", wird komplett neu gebaut. Umziehen werden die ersten Bewohner allerdings erst 2021.
In Hamburg-Poppenbüttel entsteht eine neue "Kleine Stadt für Senioren". Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat am Dienstagnachmittag den Start für das größte Bauprojekt der Seniorenanlage "Hospital zum Heiligen Geist" gegeben.
Auf dem rund acht Hektar großen Gelände sollen innerhalb der nächsten zwölf Jahre rund 100 Millionen Euro investiert werden. Rund 1.100 Senioren werden in der Anlage begleitet.
Abriss alternativlos
Das "Hospital zum Heiligen Geist" wurde 1227 gegründet und ist Hamburgs älteste Stiftung.
Die Häuser an dem jetzigen Standort in Poppenbüttel (Hinsbleek) wurden 1950 bezogen. Die Bausubstanz ist mittlerweile marode. Eine sinnvolle Sanierung ist nach Einschätzung des Vorstands nicht möglich.
Zudem müsse die Barrierefreiheit verbessert werden, erklärte der Vorstand weiter. Abschnittweise müssen daher alle Bewohner ihre Wohnungen und Zimmer verlassen.
Weniger stationäre Plätze nach Umbau
Im Frühjahr soll mit dem "Haus Mohnblume" das erste Gebäude abgerissen werden. Im Herbst könne dann mit dem Bau der ersten Häuser begonnen werden, hieß es.
Mit rund 900 Mitarbeitenden zählt das "Hospital zum Heiligen Geist" zu den größten Arbeitgebern Hamburgs.
Voraussichtlich 2021 würden die ersten Bewohner dann in neue Gebäude umziehen. Es soll erreicht werden, dass jeder Bewohner nur einmal umziehen muss. Vorgesehen ist eine Neugewichtung der Angebote: So soll die Zahl der stationären Plätze von 730 auf 500 verringert, die Zahl der Wohnungen dagegen von 300 auf 600 erhöht werden.
Konzept: offene Seniorenstadt
Mit dem Umbau will sich die Alten- und Pflegeeinrichtung weiter für den Stadtteil öffnen. Ein Marktplatz am Eingang des Geländes an der Alten Landstraße soll neues Zentrum der Seniorenstadt werden.
Umrahmt wird der Marktplatz laut Planung mit Geschäften, einem Supermarkt, Arztpraxen und einem Restaurant. Der Park bietet barrierefreie Spaziergänge an. Geplant sind ein Sinnesgarten für Menschen mit Demenz, ein Lesegarten und eine Vogelbeobachtungsstation.
"Ein Stück Stadtgeschichte"
Hamburgs älteste Stiftung überzeuge mit den modernsten Konzepten, sagte Tschentscher. Das Alten- und Pflegeheim berücksichtige mit seinen vielfältigen Angeboten, dass ältere Menschen genauso verschieden seien wie Jüngere. Im Hospital werde mit dem neuen Bauprojekt "ein Stück Stadtgeschichte geschrieben", ergänzte der Vorstandsvorsitzende Hartmut Clausen.