Seemannsmission

Hamburgs freundlichster Ankerplatz: 30 Jahre Seemannsclub „Duckdalben”

© epd-Bild, Thomas Morell

09. August 2016 von Thomas Morell

Beliebteste Adresse für Seeleute in Hamburg ist nicht die Reeperbahn, sondern die Zellmannstraße. Zwischen Hafengleisen und Container-Türmen residiert hier im Schatten der Autobahn A7 seit 30 Jahren der Seemannsclub „Duckdalben”. Knapp 800.000 Besuche von Seeleuten aus aller Welt hat der Club seitdem registriert, rund 100 täglich. Am 13. August ist Geburtstag, Ende August wird das 30-jährige Bestehen mit einer Festwoche gefeiert.

„Duckdalben” sind in den Hafengrund eingerammte Pfähle, an denen Schiffe befestigt werden. Vor 30 Jahren war der Club noch eine kleine Baracke mit Billardtisch und Telefonzellen. Heute bietet er einen Wintergarten mit Bibliothek, Satelliten-TV, Tischtennis, ein Basketball-Feld und einen Musikraum für Karaoke. Für Kontinuität sorgt Jan Oltmanns (59). Der freundliche Ostfriese leitet den Club seit 30 Jahren.

800.000 Besucher und vier Millionen gefahrene Kilometer im Hafen

Die Seefahrt hat sich jedoch stark verändert. Die Abfertigungszeiten im Hafen seien immer kürzer, der Arbeitsdruck immer höher geworden, sagt Anke Wibels, die den Club seit 20 Jahren gemeinsam mit Jan Oltmanns leitet. Auch sind die Schiffe aus Terrorschutzgründen weiträumig abgesperrt und jeder Seemann muss vor dem Landgang durch den Sicherheitscheck. Von dort werden die Seeleute zum Club gefahren.

Rund vier Millionen Kilometer haben die Kleinbusse des „Duckdalben” in den 30 Jahren im Hafen zurückgelegt, 100 Mal um die Erde. Mit den Jahren haben die Fahrer schon beim ersten Plausch ein Gefühl dafür entwickelt, wie die Stimmung an Bord ist. Wer in Not ist, findet im Club immer ein offenes Ohr. Fast alle telefonieren oder skypen zuerst mit der Familie zu Hause. Sie können auch Geld überweisen oder Billard spielen. Am Verkaufstresen gibt es Dinge für den persönlichen Bedarf zu günstigen Preisen. Besonders beliebt sind Schweinkrusten und Marken-Schokolade. Per Skype wählen die Kinder die Sorten aus, die Papa einkaufen soll.

„Raum der Stille” für alle acht Weltreligionen

Träger des „Duckdalben” ist die Seemannsmission Harburg. Finanziert wird die Arbeit von der Hafenbehörde, der Nordkirche, aus der Reederabgabe und durch Spenden. Es gibt mittlerweile einen Besuchsdienst für kranke Seeleute in den Kliniken und eine kostenlose medizinische Sprechstunde. Unterm Dach ist ein „Raum der Stille”, in dem alle acht Weltreligionen ihre eigene Gebetsecke haben. 80 Ehrenamtliche helfen mit. Doch es könnten gern noch mehr werden.

Philippinos bilden die größte Gruppe der Seeleute in Hamburg

Etwa jeder zweite Seemann stammt von den Philippinen. Dann folgen Inder, Chinesen, Ukrainer und Russen. Früher kamen nur Männer in den Seemannsclub. Heute ist auch mal eine Frau dabei. Fünf bis zehn Prozent der Seeleute seien mittlerweile Frauen, schätzt Anke Wibels. Für sie sei das Leben an Bord oft nicht einfach. In vielen Ländern würden sich die Männer noch schwertun, Frauen als gleichwertige Kollegin zu akzeptieren.

Info

Der „Duckdalben”-Geburtstag wird am Sonnabend (13. August) mit einem Karaoke für Seeleute gefeiert. Die Festwoche beginnt am 28. August (15 Uhr) mit einem Gottesdienst mit Bischöfin Kirsten Fehrs. Zum Festprogramm zählen auch Hafentour, Sportfest und Ehemaligen-Treff. Die große „Duckdalben”-Party startet dann am 3. September.

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