Heikendorfs Katholiken sind zu den Protestanten gezogen
22. Februar 2021
Die katholische Gemeinde Stella Maris in Heikendorf hat am Sonnabend den letzten Gottesdienst in ihrer Kirche gefeiert. Anschließend zog die Gemeinde in einer Prozession zur evangelischen Kirche Heikendorf (Neuheikendorfer Weg 4), in der sie zukünftig ihre Gottesdienste feiern wird.
Die katholische Kirche im Laboer Weg wird entwidmet. "Es war ein würdiger Abschied", sagte Pastor Joachim Thieme-Hachmann am Sonntag.
Gemeinsam mit Pastorin Andrea Schmidt und mit Propst Thomas Benner von der katholischen Pfarrei Franz von Assisi hatte Thieme-Hachmann den Gottesdienst für etwa 50 Besucher gestaltet. "Natürlich haben wir die Corona-Hygienemaßnahmen eingehalten, und trotzdem war der Gottesdienst festlich," sagte er. Auch wenn eine gewisse Traurigkeit da gewesen sei, "herrschte die Gewissheit, dass jeder Neuanfang ja auch immer etwas Schönes beinhaltet".
Im Mai 1964 wurde die Kirche Stella Maris am Laboer Weg geweiht, so die katholische Gemeinde. Nun werde sie profaniert, also der Nutzung als katholischer Kirche zeremoniell entwidmet. Die finanzielle Lage der Pfarrei Franz von Assisi und die geringen personellen Kapazitäten, aber auch die demografische Entwicklung vor Ort hätten diesen Schritt nötig gemacht.
Neue Erfahrungen im "kleinen ökumenischen Zentrum"
"Wir freuen uns auf diese neue Nachbarschaft unter einem gemeinsamen Dach", hieß es von der evangelischen Gemeinde. Für beide Seiten werde dieses "kleine ökumenische Zentrum" mit neuen Erfahrungen verbunden sein, manchmal auch mit Reibungen. "Aber neues Kennenlernen bedeutet immer auch eine Erweiterung des Horizontes." Die beiden Gemeinden arbeiten bereits seit langem zusammen.