Seelsorge

Hilfe für Seeleute in Notsituationen

Seemannsdiakon Fiete Sturm
Seemannsdiakon Fiete Sturm© epd-bild/Morell

01. August 2018 von Lena Modrow

Auch Seeleute können seelischen Schiffbruch erleiden. Die Seemannsmissionen in Norddeutschland bauen daher derzeit ein Netzwerk auf, um Seeleuten in seelischen Notsituationen beizustehen.

Vorbild sei die Notfall-Seelsorge der Polizei und Feuerwehr, sagte Fiete Sturm (36), Leiter der Seemannsmission Hamburg-Altona. Eine erste Gruppe mit 15 überwiegend hauptamtlichen Seemannsdiakonen hat ihre Ausbildung dazu bereits abgeschlossen.  Und eine weitere Gruppe startet im Spätsommer, die sich unter anderem  mit der Konfrontation der Seeleute mit den Flüchtlingen auf dem Mittelmeer beschäftigt.

"Wer in Gefahr ist, wird gerettet"

Die Flüchtlingstragödie auf dem Mittelmeer ist für Seeleute auch dann präsent, wenn das Thema nicht gerade durch die Medien geht. Wer vor der libyschen Küste fährt, müsse mit Flüchtlingen in Seenot rechnen, sagt Sturm. "Allein das im Kopf zu haben, ist schon belastend." Menschen in Seenot zu retten, sei für jeden Seemann eine Selbstverständlichkeit. "Wer in Gefahr ist, wird gerettet." Das würden auch Seeleute unterschreiben, die eine liberale Flüchtlingspolitik ablehnen. Allerdings seien gerade Containerschiffe für die Aufnahme von Flüchtlingen aus einem Schlauchboot heraus technisch oft völlig ungeeignet.

Arbeit auf See zählt zu den gefährlichsten Arbeitsbereichen

„Anders als bei Polizei und Feuerwehr sind Seeleute doppelt betroffen“, sagt Sturm. Sie könnten Opfer von Unfällen werden, seien zugleich aber auch Retter und Begleiter ihrer verunglückten Kollegen. Schließlich zählt die Arbeit auf See zählt nach wie vor zu den gefährlichsten Arbeitsbereichen. Die Unfallzahlen sind vergleichsweise hoch, immer wieder kommt es auch zu Todesfällen, etwa wenn Container verrutschen. Hinzu kommt: Freizeit gibt es kaum, die Bezahlung ist meist gering. Selbst bei Todesfällen in ihrer eigenen Familie können die Seeleute, die aus allen Regionen der Welt kommen, meist nicht nach Hause. Dementsprechend hoch soll die Suizidrate sein - allerdings gibt es darüber keine Statistik.

Seelsorge als Chance, die Last zu teilen

Wenn ein Seemann etwa nach einem Unglücksfall Begleitung braucht, ruft er bei einer Station der Deutschen Seemannsmission an. Es gibt mittlerweile eine Telefonliste mit einsatzbereiten Seelsorgern, die dann mit Helm und Sicherheitsschuhen an Bord gehen können. „Es bleibt aber in der Regel bei einem einmaligen Seelsorgegespräch“, räumt Fiete Sturm ein. Eine therapeutische Begleitung sei nicht möglich, weil das Schiff meist nach einem Tag den Hafen wieder verlässt. "Es ist eine Chance, die Last ein bisschen zu teilen", so Sturm, seit drei Jahren Leiter der Seemannsmission Hamburg-Altona ist. Bei schweren Fällen kann auch der Hafenärztliche Dienst eingeschaltet werden.
 

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