Ideen zur Nutzung der kirchlichen Gebäude in Kirchdorf gefragt
05. Juli 2016
Die evangelische Gemeinde Kirchdorf (Hamburg-Wilhelmsburg) lädt am 16. Juli zu einem "Open Space" ein, um Ideen zur künftigen Nutzung der kirchlichen Gebäude rund um Kreuzkirche und St. Raphaelkirche zu sammeln. Denn der Gemeinde fehlt das Geld für die Kirchen, Gemeindehäuser und Pastorate.
Um die bestehenden Gebäude zu erhalten, müsste die Gemeinde jährlich 100.000 Euro aufbringen, sagte Kirchdorfs Pastor Heye Osterwald am Montag, 4. Juli. Das habe eine Erhebung des Kirchenkreises Hamburg-Ost ergeben. "Das hieße, dass ein Großteil der Zuwendungen, die an die Gemeinde gehen, nur in die Gebäude fließen würde."
Große Veränderungen stehen bevor
Wir haben uns für das Open Space entschieden, weil wir den Veränderungsprozess, der Wilhelmsburg unweigerlich bevorsteht, von Anfang an transparent halten wollen," sagte Anja Blös, die sich als Projektpastorin mit dem Strukturwandel des Stadtteils befasst. Die Gemeinde stehe vor einschneidenden Veränderungen, aber der Gebäudeprozess beginne erst. "Open Space" ist eine offene, selbst organisierte Methode, Ideen zu sammeln. "Wir wollten bewusst nichts vorgeben, um wirklich alle Möglichkeiten zu diskutieren."
Am 16. Juli können sich alle Interessierten ab 12 Uhr die betroffenen Gebäude ansehen. Von 15 bis 19 Uhr kann jeder im Rahmen des Open Space eigene Vorschläge machen oder seine Meinung zu Vorschlägen abgeben. Wie lange es letztendlich dauert, bis die Vorschläge umgesetzt werden, kann noch niemand sagen. "Soweit sind wir noch nicht", sagte Osterwald.
Gebäude ansehen und Vorschläge einreichen
Neben der Kreuzkirche gehören das Alte Pastorat (Eigenname!), das Gemeindehaus und zwei Flachdach-Pastorate sowie das Küsterhaus, welches das älteste Haus in Wilhelmsburg ist, zur Gemeinde. Auch die St. Raphaelkirche und das dazugehörige Gemeindehaus, eine angrenzende Wohnung sowie das Pastorat sollen beim Open Space in die Planungen einbezogen werden.
Kirchdorf ist eine von zwei evangelisch-lutherischen Gemeinden auf der Elbinsel Wilhelmsburg. Auch der Gemeinde Reiherstieg stehen mit der Paul-Gerhardt-Kirche und der Emmauskirche große Veränderungen bevor. Die Gemeinde Kirchdorf ist in den vergangenen 40 Jahren stark geschrumpft: In den 70er Jahren waren es noch zwei Gemeinden mit zusammen 20.000 Mitgliedern. Inzwischen sind sie zur Gemeinde Kirchdorf fusioniert und haben noch 4.800 Mitglieder.