In Hamburg fehlen 500 Schlafplätze für Obdachlose
31. August 2015
Zwei Monate vor Beginn des Winternotprogramms fehlen in Hamburg mehr als 500 Schlafplätze für Obdachlose. Nach Angaben des Straßenmagazins Hinz&Kunzt sind zwei ehemalige Notunterkünfte für Obdachlose derzeit von Flüchtlingen belegt.
Für das Winternotprogramm gebe es erst 360 Plätze, heißt es auf der Internetseite der Zeitung. Die Stadt müsse jetzt schleunigst Ersatz beschaffen, fordert "Hinz&Kunzt".
Zum Ende des vergangenen Winternotprogramms hätten mehr als 900 Menschen Zuflucht in Wohnunterkünften und Containern der Stadt gefunden. Damals standen allerdings auch noch zwei ehemalige Schulgebäude im Hamburger Osten für Obdachlose zur Verfügung. Beide beherbergen derzeit Flüchtlinge, so "Hinz&Kunzt".
Containerdorf soll 250 weitere Schlafplätze bringen
Für Obdachlose fest eingeplant ist offenbar ein Containerdorf in der Straße "Grüner Deich" im Hamburger Stadtteil Hammerbrook. Dort gibt es laut Sozialbehörde 250 Plätze, die ab November wieder als Winternotquartiere zur Verfügung stehen sollen. Weitere 110 Übernachtungsplätze stellen Kirchengemeinden und die Hochschule für Angewandte Wissenschaften bereit. Die ehemalige Notunterkunft in der Spaldingstraße nahe am Hauptbahnhof steht laut "Hinz&Kunzt" leer. Doch sie sei so baufällig, dass sie abgerissen werden muss.
Insgesamt will Hamburg weitere 570 Millionen für die Unterbringung von Flüchtlingen und Wohnungslosen ausgeben. Experten rechnen erneut mit einer hohen Auslastung des Winternotprogramms. Daher halte die Sozialbehörde derzeit Ausschau nach geeigneten Unterkünften. "Hinz&Kunzt": "Die Zeit drängt."