Domgemeinde sammelt Spenden

In luftiger Höhe: Restaurierung der Greifswalder Dom-Uhr gestartet

Metallrestauratorin Sylvia Morgenstern (rechts) und Udo Griwahn von der Grimmer Firma für Turmuhren- und Läuteanlagenbau vor dem westlichen Ziffernblatt der Greifswalder Dom-Uhr
Metallrestauratorin Sylvia Morgenstern (rechts) und Udo Griwahn von der Grimmer Firma für Turmuhren- und Läuteanlagenbau vor dem westlichen Ziffernblatt der Greifswalder Dom-Uhr© PEK / Sebastian Kühl

11. Juli 2016 von Simone Viere

Greifswald. Über schmale Holzbretter führt der Weg in 50 Metern Höhe zur Turmuhr des Greifswalder Doms - darunter geht es 50 Meter steil in die Tiefe. Wer hier oben auf dem Baugerüst unterwegs ist, sollte schon schwindelfrei sein. Metallrestauratorin Sylvia Morgenstern macht ihr Arbeitsplatz in luftiger Höhe zum Glück nichts aus. Sie hat jetzt mit der Restaurierung der Uhr begonnen, deren Zeiger auf der Südseite bei der symbolträchtigen Zeit "5 vor 12" stehen geblieben waren.

"Wir werden die Farbgebung nach dem originalen historischen Befund wiederherstellen", erklärt Morgenstern, während sie vor dem westlichen der drei Ziffernblätter der Dom-Uhr steht.

Wiederherstellung nach historischem Befund

Vermutlich seien die Ziffernblätter vorgegossen und dann nachgearbeitet worden, bevor sie mit schwarzer Farbe bemalt und vergoldet wurden. Noch in diesem Jahr soll die Uhr, die seit zwei Jahren still steht, wieder laufen, so die Planungen.

Sanduhren als Dankeschön für Spenden

Die Gesamtkosten für die Restaurierung liegen bei 108.000 Euro, sagt Dompfarrer Matthias Gürtler. Diese Kosten übersteigen den im Rahmen der Städtebauförderung förderfähigen Anteil von 53.000 Euro erheblich, so dass rund 55.000 Euro zusätzlich aufgebracht werden müssen.

Domgemeinde und Domförderverein haben nach der originellen "Aktion 262", mit der Spenden für den Eigenanteil der Domsanierung gesammelt werden, auch für die Turmuhr eine Spendenaktion gestartet.

Kleine Stundengläser als Dankeschön für Spender

Spender, die mit einem Beitrag die Wiederherstellung der Turmuhr unterstützen, erhalten als Dankeschön kleine Stundengläser als Erinnerung. Der Zahn der Zeit habe an dem Eisen genagt, nun werde es höchste Zeit, dass die Uhr wieder in Gang gebracht werde, so Matthias Gürtler. "Wie sollen wir sonst erkennen, was die Stunde geschlagen hat?"

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