Journal zur Landessynode im November 2024, Tag 3
22. November 2024
Unsere Landessynode tagt vom 21. bis 23. November in Lübeck-Travemünde. In unserem Synoden-Journal berichten wir über Schwerpunkte und Hintergründe. Am heutigen Samstag, dem letzten Sitzungstag, geht es unter anderem um den Umgang mit Rassismus in unserer Kirche.
Es ist die letzte Zusammenkunft der Landessynode in dieser Legislaturperiode. Ab dem kommendem Jahr geht es mit neuer Besetzung weiter. Wir berichten an dieser Stelle über die wichtigsten Beschlüsse und Ereignisse.
Musikalischer Auftakt
Zum Auftakt des dritten und letzten Tagungstages singen die Synodalen gemeinsam mit Landeskirchenmusikdirektor Hans-Jürgen Wulf.
Wulf hat Lieder ausgewählt, die in das neue evangelische Gesangbuch aufgenommen werden könnten. Den Bericht dazu von der Synodentagung im Septermber 2024 können Sie hier (PDF) nachlesen.
Wussten Sie schon...? Das evangelische Gesangbuch gibt es jetzt auch online.
Schutzkonzept der Landessynode
Die Landessynode beschließt eine Änderung der Geschäftsordnung. Als Folge wird ein Schutzkonzept eingefügt, das sich in einem ersten Schritt an dem aktuellen Schutzkonzept der EKD orientiert.
Zum Thema Prävention sexualisierter Gewalt in der Nordkirche finden Sie die gleichnamige, aktuell überarbeitete Broschüre (Stand 20. November 2024) zum Download hier
In ihrer Einbringung hatte die scheidende Präses Ulrike Hillmann deutlich gemacht: "Auch der Synodenbetrieb ist nicht vor sexuellen Übergriffen gefeit, bietet vielmehr einen Nährboden für derartige Übergriffe im Zusammensein zwischen Mann und Frau, Alten und Jungen, Wortgewaltigen und Schüchternen, Erfahrenen und Unerfahrenen."
Die III. Landessynode, die im Februar 2025 ihre Arbeit aufnimmt, wird sich damit beschäftigen müssen, eine Risikoanalyse zu initiieren und mit den Ergebnissen ein Schutzkonzept zu entwickeln, das die spezifischen Anforderungen der landessynodalen Arbeit erfüllt.
Darstellungen von extremistischem Gedankengut
Mit einer kurzen Aussprache zum Bericht Darstellungen von judenfeindlichen, rassistischem und nationalsozialistischem Gedankengut in der Nordkirche endet die 22. und letzte Tagung der II. Landessynode. Im September 2022 hatte ein Bericht von Dr. Stephan Linck, Studienleiter für Erinnerungskultur und Gedenkstättenarbeit an der Evangelischen Akademie der Nordkirche, in seinem Bericht vor der Landessynode auf Nachholbedarf bei dem Thema aufmerksam gemacht.
Zwei Jahre später lautet das Fazit: Nicht alle kritischen Darstellungen sind den Eigentümer:innen bzw. der kirchlichen Verwaltung als solche bewusst und bekannt. Mancherorts fehle nach wie vor eine Auseinandersetzung und ein angemessener Umgang. Wichtig sei, die Kirchengemeinden und andere Beteiligte in der Nordkirche stärker zu sensibilisieren und ein noch verantwortungsvolleres Verfahren zu etablieren, heißt es in dem Bericht.
Hier gelangen Sie zu mehr Informationen zum Thema Erinnerungskultur: Wie wollen wir auf die Weltkriege zurückschauen?
Erste Ergebnisse gebe es beim Umgang mit Kriegerdenkmälern auf Kirchengrund: So setzt sich das Projekt "Denk mal gegen Krieg" seit einigen Jahren kritisch mit der Gestaltung und den oft kriegsverherrlichenden Inschriften dieser Denkmäler auseinander. Als Folge wurden einige von ihnen bereits künstlerisch umgestaltet oder mit Erklärtexten versehen. Dieser Prozess ist angesichts der Vielzahl an Denkmälern noch lange nicht abgeschlossen.
Dr. Christoph Stumph, Mitglied der Kirchenleitung: "Das Verstecken von problematischen Darstellungen ist keine Lösung: Wir müssen einen sinnvollen Umgang finden."
Den kompletten Bericht zu den Darstellungen lesen Sie hier