Landessynode in Lübeck-Travemünde

Jugenddelegierte auf der Landessynode: "Wir haben etwas zu sagen"

Die Jugenddelegierten von 2014 bis 2016: Georg von Rechenberg, Lennert Pasberg, Conrad Witt, Kerstin Jensen, Roman Ritter und Tanja Derlin-Schröder (von links)
Die Jugenddelegierten von 2014 bis 2016: Georg von Rechenberg, Lennert Pasberg, Conrad Witt, Kerstin Jensen, Roman Ritter und Tanja Derlin-Schröder (von links)© Lucas Stoppel, AfÖ

01. März 2017 von Simone Viere

Sie wollen sich aktiv in ihrer Landeskirche einbringen - die sechs Jugenddelegierten auf der Nordkirchen-Synode. Sie vertreten die Anliegen der Kirchenjugend im Kirchenparlament, haben Rede- und Antragsrecht. Wir haben mit den Jugendvertretern im Vorfeld der kommenden Landessynode (2. bis 4. März) gesprochen. Im Interview mit nordkirche.de berichten sie über ihre persönliche Motivation und verraten einen ihrer größten Wünsche für ihre zukünftige Arbeit.

Liebe Jugenddelegierte, warum macht ihr dieses Ehrenamt?

Lennert Pasberg (24), Student der Theologie: Die Möglichkeit uns einzubringen ist ein Grund, warum ich mich habe wählen lassen. Ich denke, die Jugend braucht eine starke Lobby in der Landeskirche. Leider ist es aber nicht jedermanns Sache sich viel in - oft auch sehr zähen und langweiligen - Sitzungen aufzuhalten. Ich persönlich mag Gremienarbeit, da ich gerne an Entscheidungsprozessen teilnehme und verschiedene Seiten von Punkten anhöre und darüber diskutiere. 

Georg von Rechenberg, Student: Ich würde sagen, ich bin einfach ein politischer Mensch. Ich kann nicht anders als mich dort einzumischen, wo ich eingebunden bin. Das war für mich immer die evangelische Kinder- und Jugendarbeit, bei der ich mich sehr zu Hause fühle. Hier verbindet sich für mich auf einzigartige Weise die Möglichkeit, mit tollen Menschen viel zu erleben und Spaß zu haben und ganz viel über sich zu lernen mit der Möglichkeit, in einem gewissen Rahmen wirklich etwas zu bewegen. 

Was motiviert euch, eure Zeit in der Landessynode einzubringen?

Annabell Pescher (20), Studentin: Ich bin eines der neueren Synodenmitglieder, da ich erst auf unserer letzten Vollversammlung der Jugendvertreter der Nordkirche gewählt wurde. Auf den vergangenen beiden Synoden konnte ich allerdings schon in die Arbeit als Jugenddelegierte hineinschnuppern. Das Besondere an der Synode ist meiner Meinung nach, dass man die Ansichten der Jugend und seine eigenen Herzensprojekte auf so bedeutender, kirchenpolitischer Ebene äußern kann. Ich komme aus einer sehr liberalen und offenen Gemeinde aus Neumünster, in der wir Jugendliche schon immer die Chance hatten, unsere Meinung zu äußern. Dies nun vor dem versammelten Synodengremium zu tun, in dem sehr viele lebenserfahrene Menschen sitzen, ist schon ein Erlebnis. 

 

Warum braucht die Synode euch Jugenddelegierte?

Finja Belusa, (25), Studentin: Als Jugendlicher sieht man die kirchenpolitischen Themen aus anderen Blickwinkeln und kann diese durch die Synode einfließen lassen. Wir haben was zu sagen und das zeigen wir dort auch. Wir werden gehört und verschaffen uns bei nicht Anhörung den Respekt, dass man uns wahrnimmt und ernst nimmt. Ich möchte mein Amt nutzen, um Veränderungen anzutreiben. 

Was waren besonders emotionale  Momente für euch?

Georg von Rechenberg: Das Thema der gleichgeschlechtlichen Partnerschaften in der Kirche zum Beispiel begleitet mich schon seit 2013, als wir uns in Mecklenburg damit beschäftigt haben. Das Thema ist inzwischen auf Nordkirchenebene angekommen. Das war dann auch einer der emotionalsten Momente für mich, als die Segnung auf der letzten Septembersynode beschlossen wurde. Ich hatte 2012 mal einen guten Freund gefragt, was er sich wünscht, was sich in der Kirche verändern müsste. Er hatte genau dieses Thema angesprochen und es war wirklich großartig für mich, ihm vier Jahre später vom Erfolg zu berichten.

Wie zeitaufwändig ist euer Ehrenamt?

Lennert Pasberg: Der Zeitaufwand variiert je nachdem, wie man sich einbringen möchte. Die drei Tagungen pro Jahr, jeweils ganztägig von Donnerstag bis Samstag, bilden natürlich den Kern der Arbeit. Zu jeder Sitzung gibt es einen dicken Batzen an Vorlagen, die vor- und nachbereitet werden sollten. Ein paar Wochen vor jeder Sitzung gibt es sogenannte Sprengelvortreffen (ein Abend), bei denen man sich mit anderen Synodalen treffen und über die Anträge und Punkte austauschen und Nachfragen stellen kann. Das ist erstmal die ganz normale synodale Arbeit für Jede/n. Einige von uns sind zudem noch Mitglieder in synodalen Ausschüssen. Dort haben wir die Möglichkeit uns und die Jugend zu verschiedenen Themen zu vertreten.

Was wünscht ihr euch für eure Arbeit in der Zukunft?

Lennert Pasberg: Momentan haben wir kein Stimmrecht, sondern können uns nur über Anträge und Wortbeiträge einbringen und uns in Ausschüsse wählen lassen, in denen wir dann bestimmte Bereiche beeinflussen können. Langfristig wollen wir aber auch in den Synodentagungen abstimmen können. Dazu führen wir seit Jahren Gespräche und haben das Thema schon einige Male im Plenum angesprochen und diskutiert. Ich habe auch das Gefühl, dass uns langsam entgegen gekommen wird und wir uns auf einem gutem Weg befinden.

Annabell Pescher: Mein Ziel als Jugenddelegierte ist es, den Weg dafür zu ebnen, dass allen Menschen eine aktive Teilhabe an unserer Gesellschaft ermöglicht wird und niemand aufgrund seines Glaubens, seines Geschlechts oder seiner Ansichten und Meinungen diskriminiert wird. Um das durchzusetzen, würde ich mir daher auch ein Stimmrecht für uns Jugenddelegierte wünschen. Außerdem die Einführung von allgemeinen statt persönlichen Vertretern, da es gerade für uns Ehrenamtliche sehr schwer sein kann, volle drei Tage anwesend zu sein.

 

HINTERGRUND

Die Nordkirchenjugendvertretung entsendet sechs Delegierte, von denen je zwei aus den drei Sprengeln Hamburg & Lübeck, Schleswig & Holstein, Mecklenburg & Pommern gewählt werden. Um Teil der Nordkirchenjugendvertretung zu sein, muss man von der Jugendvertretung der eigenen Kirchenkreisjugendvertretung dorthin entsandt sein.

Die Jugenddelegierten haben Rede- und Antragsrecht, aber kein Stimmrecht. Außerdem können sie sich für die synodalen Ausschüsse zur Wahl stellen.

Die Jugenddelegierten berichten auf<link https: www.facebook.com jugenddelegierte-auf-der-landessynode-der-nordkirche-446043352119712 link-extern> facebook über die aktuellen Tagungen der Landessynode.

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