Jugendklimakonferenz der Nordkirche
02. Oktober 2017
Unter dem Motto "Klar zur Wende" treffen sich vom 29. September bis 3. Oktober rund 130 Jugendliche zur 3. Jugendklimakonferenz der Nordkirche in Lübeck-Travemünde veranstaltet. An Bord der Viermast-Stahlbark "Passat", die im Hafen liegt, wird über Klimapolitik, Kultur und Energie im Raum der Ostsee beraten.
Auf der "Passat" soll eine Botschaft mit Forderungen erarbeitet werden, die eine Jugenddelegation der Nordkirche im November mit zur UN-Klimakonferenz nach Bonn nehmen wird. Auf der Jugendklimakonferenz diskutieren, arbeiten und forschen die jungen Menschen gemeinsam in fünf verschiedenen Themenfeldern. In einem Planspiel versucht beispielsweise eine Gruppe, die Weltklimapolitik zu begreifen und die Akteure zu erkennen.
Auftakt-Gottesdienst im Brügmanngarten
Mit einem besonderen Gottesdienst unter dem Titel "Es ist ein und derselbe Traum" wurde die Jugendklimakonferenz eröffnet. Im Travemünder Brügmanngarten trafen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den Mitgliedern der gleichzeitig tagenden Landessynode der Nordkirche. Auch etliche Lübecker waren gekommen.
Verschiedene Themen, von Wasserknappheit in Afrika bis zum verschwenderischen Lebenstil der westlichen Welt, wurden ergänzt von biblischen Texten. Daneben wurden eigene Texte vorgetragen. Ein Text im Poetry-Stil zum Gegensatz von Armut und Reichtum in unserer Gesellschaft erhielt begeisterten Applaus.
Bischöfin Kirsten Fehrsund die Ehrenamtlichen der Jugendklimakonferenz Jesse Boie und Anna Lena Martschinke interpretierten die vorgetragenen Texte. Der Pharao, das Sinnbild ratloser Politiker, Joseph als Flüchtling, die Brücke zu den "Dreamern" US-Amerikas, boten Gelegenheit etliche aktuelle Themen und Probleme anzusprechen.
Doch aufgeben kommt nicht in Frage, das wurde deutlich, denn Träume können die Welt verändern. Sofern man an ihnen festhält, tragen sie die Kraft der Sehnsucht in sich, stellte Bischöfin Kirsten Fehrs fest.
Und so wurde in Worte gefasst, was zu tun ist. Minenfelder sollen zu Ackerland werden, Volksverhetzer sollen ausgelacht, Nörgler müssen umarmt werden.
Probleme des Klimawandels thematisiert
Eröffnet wurde die thematische Arbeit bei der Jugendklimakonferenz am Sonnabend durch zwei Vorträge. Referenten waren Sabine Minninger (Brot für die Welt, Berlin) und Dr. Dirk Notz (Max-Planck Institut für Meteorologie, Hamburg). Thematisiert wurden die bereits feststellbaren Probleme des Klimawandels.
Dass dieser Wandel maßgeblich durch uns Menschen verursacht wird, steht unter den Konferenzteilnehmern außer Frage. Die Gefahr solcher Vorträge, Skepsis, Hoffnungslosigkeit und Frustration zu verursachen, wurde von Dirk Notz angesprochen. Auch wenn bereits eingetretene Veränderungen nicht mehr zurück zu drehen seien, so bestehe doch noch die berechtigte Hoffnung, ein weiteres Fortschreiten zu verhindern. "Vor allem Leute, wie ihr hier bei dieser Konferenz machen Hoffnung", so Notz.
Verschwenden beenden - nachhaltig ernähren
Viele Lebensmittel werden weggeworfen, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist. Dass man diese Lebensmittel noch sehr gut essen könnte, wissen viele nicht.
Auf diesem Hintergrund haben die Pfadfinder die Aktion "Verschwenden beenden" ins Leben gerufen. Sie fragen nach abgelaufenen Lebensmitteln in Supermärkten und auf dem Wochenmarkt. Da kommt so einiges zusammen. Erfahrungen damit haben die Pfadfinder schon reichlich gesammelt. Etwa beim Kirchentag in Berlin, wo sie Hunderte von Menschen verpflegt haben.
Auch in Travemünde wurde fleißig gesammelt. Das Abendessen für Sonntag ist schon gesichert.
Neben dem Jugendpfarramt der Nordkirche sind "Brot für die Welt" und der Kirchliche Entwicklungsdienst an der Konferenz beteiligt. Im Fokus der Konferenz steht der "Wertschatz Ostsee". Während der internationalen Begegnung treffen sich Jugendliche aus dem gesamten Baltikum.