Ökumenische Friedensdekade

Käßmann und Bischöfin Fehrs eröffnen Ökumenische Friedensdekade

Bischöfin Kirsten Fehrs (links) und Prof. Margot Käßmman bei der Eröffnung der Ökumenischen Friedensdekade 2012
Bischöfin Kirsten Fehrs (links) und Prof. Margot Käßmman bei der Eröffnung der Ökumenischen Friedensdekade 2012© Nordkirche / Susanne gerbsch

09. November 2012 von Doreen Gliemann

Hamburg. Luther-Botschafterin Margot Käßmann hat am 9. November in Hamburg die bundesweite Ökumenische Friedensdekade 2012 eröffnet. Käßmann und Bischöfin Kirsten Fehrs riefen dazu auf, das diesjährige Motto "Mutig für die Menschenwürde" bewusst in den Alltag zu übertragen.

 

Grundüberzeugungen wie die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte seien "nicht ein für alle Mal wie ein Monument in die Herzen und Hirne der Menschen eingebrannt" worden, sondern müssten "immer wieder neu errungen werden", sagte Käßmann im Gottesdienst in der Kapelle des Forums.

Angesichts von rechtsextremer Gewalt, internationalem Waffenhandel und weltweiter Flüchtlingsnot sei christlicher Widerstand gefragt, sagte Käßmann weiter. Sie erinnerte auch an die Pogromnacht am 9. November 1938. "Wir bekennen Mitschuld als Christinnen und Christen, Jüdinnen und Juden nicht geschützt zu haben", so Käßmann. "Wenn jeder Mensch die gleiche Würde hat, gilt es, allem entgegenzutreten, was diese Würde in Frage stellt." Das sei keine Politisierung der Kirche, wie ein häufiger Vorwurf laute, sondern "die Umsetzung des Evangeliums in den Alltag der Welt".

Fehrs: Verletzung der Menschenwürde braucht unseren Protest

Auch Bischöfin Kirsten Fehrs betonte, dass der Glaube "keine Privatsache" sei. "Die Würde so vieler Menschen auf dieser Erde wird angetastet. In Folterzellen und politischer Gefangenschaft, an den hoch munitionierten Zäunen der EU, vor denen Tausende Flüchtlinge den Tod finden, durch Diktatur, soziale Armut und ärmlichen Waffenhandel." Die Verletzung von Menschenwürde brauche "immer unseren Protest, gegen das Vergessen und Verdrängen, und für die Schönheit des Lebens" - "Wenn wir mutig Zeuginnen des Gekreuzigten und Auferstandenen sein wollen, haben wir auch eine politische Aufgabe", sagte sie.

Friedensdekade

Die Ökumenische Friedensdekade wird von der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) getragen. Im Gesprächsforum Ökumenische Friedensdekade wirken neben der EKD und einigen Landeskirchen unter anderem Organisationen wie "pax christi", der Internationale Versöhnungsbund, Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste oder auch "Pro Asyl" mit.

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