Gottesdienst

Käßmann wirbt für mehr Diskussion über den Glauben

Tiefe Glaubensgespräche zeichneten Heinz Zahrnt aus
Tiefe Glaubensgespräche zeichneten Heinz Zahrnt aus© Karmeny / Fotolia

01. Juni 2015 von Timo Teggatz

Mehr Gespräche über den Glauben wünscht sich Luther-Botschafterin Käßmann. Sie sprach auf einem Gottesdienst zu Ehren des Theologen Heinz Zahrnt.

Luther-Botschafterin Margot Käßmann hat dafür geworben, dass Christen mehr über Grundfragen des Glauben diskutieren. Viel zu selten würden sie heute über Taufe oder Auferstehung sprechen, sagte Käßmann am Sonntag in Schleswig. Solche freien, tiefen Glaubensgespräche hätten Heinz Zahrnt gefallen. Der Gottesdienst im Schleswiger Dom erinnerte an den Journalisten und Theologen Heinz Zahrnt (1915-2003), der am Sonntag 100 Jahre alt geworden wäre.

Das Gespräch über den Glauben gehöre nicht hinter verschlossene Türen, betonte Käßmann. "Wir können über den Glauben reden - nicht immer so klug wie Heinz Zahrnt, aber versuchen können wir es." Die Taufe sei für den Reformator Martin Luther das zentrale Ereignis des Lebens. Jeder der getauft sei, stehe auf der gleichen Stufe. Käßmann: "Die Taufe ist ein Zeichen gegen alle rassistischen, sexistischen und anderen Ausgrenzungen innerhalb der Gemeinschaft der Kirche." Käßmann stellte nach dem Gottesdienst das neue Lesebuch "Gott kann nicht sterben" mit Texten von Heinz Zahrnt vor, das sie herausgegeben hat.

Zahrnt – ein streitbarer Theologe

Zahrnt wurde 1915 in Kiel geboren und war von 1951 an 25 Jahre lang Chefredakteur des "Deutschen Allgemeinen Sonntagsblatts" in Hamburg. Zugleich engagierte er sich fast 40 Jahre lang im Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentags, von 1971 bis 1973 als Präsident. Der streitbare Theologe hielt zeitlebens theologische Vorträge und war Autor zahlreicher Bücher. Er starb am 1. November 2003 im westfälischen Soest.

Zum Anfang der Seite