Sternsinger

Kinder helfen Kindern: "Segen bringen, Segen sein"

Sternsinger (epd-Archiv).
Sternsinger (epd-Archiv).© epd-bild / Daniel Peter

06. Januar 2014 von Simone Viere

Hamburg/Berlin/Parchim. Mehr als 3.500 katholische und evangelische Kinder ziehen rund um den 6. Januar als "Heilige Drei Könige" verkleidet durch die Gemeinden in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. In ganz Deutschland sind rund 500.000 Kinder unterwegs. Im Rahmen der Sternsinger-Aktion schreiben sie den Segenswunsch "20+C+M+B+14 (Christus Mansionem Benedicat = Christus segne dieses Haus) mit Kreide an die Haustüren und bitten um eine Spende für die Kinder in den armen Ländern der Erde - auch bei Bundeskanzlerin und Bundespräsident.

Die Sternsinger-Aktion findet im Jahr 2014 zum 56. Mal statt. Sie steht unter dem Leitwort "Segen bringen, Segen sein". Die Sternsinger wollen diesmal die Aufmerksamkeit vor allem auf die Situation im ostafrikanischen Malawi lenken. Im Mittelpunkt der 56. Aktion Dreikönigssingen des Kindermissionswerks und des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend steht das Flüchtlingslager Dzaleka, wo 17.000 Menschen leben, die meisten von ihnen aus der Demokratischen Republik Kongo.

Spenden für Flüchtlingskinder weltweit 

Die Spendengelder sollen auch in diesem Jahr Flüchtlingskindern weltweit zugutekommen. Unterstützt werden rund 2.000 Projekte, die etwa die medizinische Versorgung in Lagern oder den Schulbesuch, Traumatherapie und Friedenserziehung in Kriegs- und Krisengebieten ermöglichen.

Prälat Klaus Krämer, Präsident des Kindermissionswerks "Die Sternsinger", verwies auf die lange Verweildauer von Flüchtlingen in den Camps. Im südlichen Afrika liege sie im Durchschnitt bei 17 Jahren, die meisten blieben sogar bis zu 25 Jahre, sagte Krämer und appellierte an die internationale Staatengemeinschaft, diesen Menschen eine Perspektive zu eröffnen. "Die Industrienationen des Nordens müssen daher als Aufnahmeländer von Kriegs- und Katastrophenflüchtlingen noch mehr Verantwortung übernehmen."

Segen bringen bei Bundeskanzlerin und Bundespräsident

Vier Mädchen aus der katholischen Gemeinde in Lübz (bei Parchim) werden am Dienstag (7. Januar) zum Sternsingerempfang von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach Berlin fahren. Marie Günther (12 Jahre) aus Wendisch Waren, Meike Hoppe (10) aus Wendisch Priborn, Anna Schäfer (9) aus Werder und Laura Döhler (11) aus Goldberg vertreten die rund 3.500 Mädchen und Jungen aus dem Erzbistum Hamburg.

Bundespräsident Joachim Gauck hat am Montag 42 Sternsinger aus dem Bistum Würzburg empfangen. Die als die heiligen drei Könige verkleideten Jungen und Mädchen überbrachten dem Staatsoberhaupt im Berliner Schloss Bellevue den Segen "Christus mansionem benedicat - Christus segne dieses Haus". Gauck und seine Lebensgefährtin Daniela Schadt stimmten in das Weihnachtslied "Engel auf den Feldern singen" ein.

Größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder

Im vergangenen Jahr sammelten die Sternsinger rund 42 Millionen Euro. Der Bundespräsident würdigte das Engagement derSternsinger als "größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder". Er selbst übergab den Sternsingern eine Spende für ein Bildungsprojekt in Malawi.

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