Vorpommern

Kirche Steinhagen erhält zwei neue Glocken

Kirchturm der Steinhagener Kirche
Kirchturm der Steinhagener Kirche© Christian Pagenkopf, wikimedia commons

02. Dezember 2015 von Simone Viere, Anne-Dorle Hoffgaard

Steinhagen. Das Geläut der Dorfkirche im vorpommerschen Steinhagen bei Stralsund wird vervollständigt. Die evangelische Kirchengemeinde feiert am zweiten Advent (6. Dezember, 10 Uhr) in einem Festgottesdienst die Weihe von zwei neuen Bronzeglocken.

Die beiden Klangkörper entstanden in der Glockengießerei Bachert in Karlsruhe (Baden-Württemberg) und sollen am Freitag (4. Dezember) zwischen 9 und 12 Uhr in Steinhagen eintreffen. Sie werden in der kommenden Woche eingebaut und sollen mit der barocken Glocke von 1663 am dritten Advent (13. Dezember) mit einem Konzert feierlich in Dienst gestellt werden. 

Von den ehemals drei Glocken der Steinhagener Kirche ist nur noch eine vorhanden, die beiden anderen wurden im Ersten Weltkrieg beschlagnahmt und 1917 für Torpedos eingeschmolzen. Max Buker, damaliger Schulleiter und Kantor, berichtet über diesen Verlust der Glocken in der Steinhagener Schulchronik.

Erster Weltkrieg - aus Kirchenglocken wurden Torpedos

Vor einigen Jahren wurde festgestellt, dass die vorhandene Glocke dünnwandig geworden ist und repariert werden muss, sagte Pastorin Ines Dobbe. "Damals entstand die Idee, nicht nur die vorhandene Glocke in Ordnung zu bringen, sondern das gesamte Geläut wieder zu vervollständigen." Die alte Glocke wurde im Frühjahr 2015 repariert und im Oktober nach erfolgten Arbeiten im Glockenstuhl aufgehängt. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 63.000 Euro. Gelder kamen vom Kirchenkreis, von der Landesdenkmalpflege sowie aus Patronatsmitteln des Landes.

Jahrzehntelange Wiederherstellung der über 700 Jahre alten Kirche

Das Glockenprojekt ist den Angaben zufolge Teil der jahrzehntelangen Wiederherstellung der über 700 Jahre alten Steinhagener Kirche. Zu DDR-Zeiten war sie bereits baupolizeilich gesperrt gewesen und stand kurz vor der Entwidmung. Durch das entschlossene Wirken der Kirchengemeinde sei der Sakralbau jedoch gerettet worden. 1991 wurde die im Jahr 1283 erstmals urkundlich erwähnte Kirche wieder eingeweiht. "Seitdem wurde die Kirche beständig weiterentwickelt", sagte Ines Dobbe. Unter anderem wurden Orgel und Kanzel restauriert.

Zum Anfang der Seite