Gedenken in Hiroshima

Kirchen fordern Abschaffung von Atomwaffen

Der EKD-Ratvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm im Gedenken an die Opfer von Hiroshima
Der EKD-Ratvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm im Gedenken an die Opfer von Hiroshima© Johannes Minkus / epd

06. August 2015 von Timo Teggatz

Hiroshima. Eine klare Forderung: Der EKD-Ratsvorsitzende Bedford-Strohm hat die Abschaffung von Atomwaffen angemahnt. Er sprach bei der Gedenkfeier für die Opfer von Hiroshima. Besonders erschreckend für den Bischof: Auch in Deutschland würden noch Atomwaffen lagern.

70 Jahre nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki haben Vertreter der evangelischen und der katholischen Kirche zur Ächtung und Abschaffung von Atomwaffen aufgerufen. "Atomwaffen gehören abgeschafft", sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, in Hiroshima, wo er an der zentralen Gedenkfeier für die Opfer des amerikanischen Atombombenabwurfs am 6. August 1945 teilnahm. Der Präsident der katholischen Friedensbewegung Pax Christi, der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen, hatte zuvor erklärt, dass schon der Besitz von Atomwaffen unmoralisch sei.

Kaum einer wisse, dass auch in Deutschland heute noch Atomwaffen lagerten, sagte Bedford-Strohm. Die Nato habe den Ersteinsatz von Atomwaffen in ihrer Strategie noch nicht aufgegeben. Weltweit gebe es rund 16.000 Atomsprengköpfe, die ein viel größeres Zerstörungspotenzial als die Bomben von Hiroshima und Nagasaki hätten. Der katholische Bischof Algermissen erklärte, dass die Bundesrepublik ihre "nukleare Teilhabe" an Atomprogrammen, die sie durch die Lagerung von Atomsprengköpfen auf ihrem Hoheitsgebiet habe, "endlich aufkündigen" müsse.

Berichte von Überlebenden

Vor 70 Jahren, am 6. und 9. August 1945, hatten die USA Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki geworfen. Insgesamt wird die Zahl der Opfer auf weit mehr als 250.000 Menschen geschätzt.

Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strom ist noch bis zum 10. August mit hohen Kirchenvertretern aus sieben Staaten in einer Delegation des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Japan unterwegs. In Hiroshima traf er auch Überlebende der Atomangriffs. Die Hibakusha, wie die Überlebenden genannt werden, hätten davon berichtet, wie damals den Opfern der Atombomben die Haut in Fetzen vom Körper gehangen habe und die strahlenverseuchten Menschen unter unstillbaren Durst gelitten hätten, sagte er.

Forderung an die Politik

Nach der Reise wollten er und die anderen Kirchenvertreter in ihren Heimatländern mit den Regierungen reden und sie fragen, warum sie noch immer bereit seien, "Hunderte von Städten" mit Atomwaffen zu zerstören, sagte Bedford-Strohm vor Vertretern von Kirchen und der Zivilgesellschaft in Hiroshima.

Die Reise nach Japan ist Teil des Pilgerwegs des Weltkirchenrats für Gerechtigkeit und Frieden. Am Donnerstag lud der ÖRK Kirchen in aller Welt zum Gebet für die Opfer ein und veröffentlichte die Liturgie "Gebet für Frieden und Gerechtigkeit am Hiroshima-Tag".

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