Kirchen wollen zum Reformationsjubiläum "Erinnerung heilen"
15. September 2016
Schulterschluss vor dem Festjahr: Mit einer gemeinsamen Erklärung wollen die evangelische und die katholische Kirche in Deutschland zum 500. Reformationsjubiläum im nächsten Jahr Versöhnung und Dialog in den Mittelpunkt stellen. Am Freitag präsentieren der Ratsvorsitzende der EKD, Heinrich Bedford-Strohm, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, in München das Gemeinsame Wort "Erinnerung heilen - Christus bezeugen".
Die Erklärung ist Teil des Prozesses zur "Heilung der Erinnerung" (Healing of memories), in dem sich die beiden Kirchen darauf geeinigt haben, "die Trennungen der Kirchen ehrlich anzuschauen, ihre leidvollen Auswirkungen zu bedenken und Gott und einander um Vergebung für das Versagen auf beiden Seiten zu bitten".
500 Jahre Reformation wollen Protestanten und Katholiken als Christusfest feiern. Dabei hätten "ökumenische Buß- und Versöhnungsgottesdienste eine Schlüsselstellung", heißt es. Die Liturgie zur zentralen Feier am 11. März 2017 in Hildesheim soll ebenfalls am Freitag veröffentlicht werden.
Reformationsjubiläum als ökumenisches Christusfest
Die evangelische Kirche feiert im kommenden Jahr 500 Jahre Reformation. Am 31. Oktober 1517 hatte Martin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht. Der legendäre Thesenanschlag gilt aus Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte.
In einem 2015 veröffentlichten Briefwechsel hatten Bedford-Strohm und Marx vereinbart, das Jubiläum ökumenisch als Christusfest zu begehen. Neben einer gemeinsamen Pilgerreise ins Heilige Land im Oktober ist für den 11. März der ökumenische Versöhnungsgottesdienst in Hildesheim geplant.