Konfirmanden bescheren Gefangenen frohes Fest
16. Dezember 2014
Rostock. Für Gefangene ist Weihnachten eine „bedrückende Zeit“. Deshalb packen Konfirmanden aus Rostock kleine Pakete und schicken sie an Inhaftierte. Doch nicht alles darf den Weg hinter Gitter finden.
Konfirmanden der evangelischen Kirchengemeinde in Rostock-Biestow wollen am heutigen Dienstag zahlreiche Weihnachtspäckchen für Strafgefangene in der JVA Waldeck (bei Rostock) packen. Die kleinen Geschenke bringen sie dafür von zu Hause mit. Die Spendenaktion startet um 16 Uhr im Pfarrhaus Biestow, teilte der Kirchenkreis Mecklenburg mit.
Weihnachten sei für Gefangene "eine bedrückende Zeit", sagte der evangelische Gefängnisseelsorger Pastor Martin Kühn. "Der normale Gefängnisalltag ruht, es gibt wenig Abwechslung." Nur wenige dürften nach Hause. Für diejenigen, die die Festtage hinter Gittern verbringen müssen, sei die Einsamkeit besonders spürbar. Pastor Kühn wünscht sich, dass alle der mehr als 200 Gefangenen in Waldeck ein Weihnachtspäckchen bekommen. Dafür werden noch Paket-Spender gesucht.
Strenge Vorschriften für die Pakete
Es gehe nicht in erster Linie um den materiellen Wert, sondern um das Zeichen, dass jemand an die Gefangenen denkt, sagte Kühn. Aufgrund gesetzlicher Bestimmungen dürfen Strafgefangene seit 2013 selbst zu Weihnachten kein Paket von ihren Angehörigen mehr bekommen. Für den Paketinhalt gibt es Regeln: Erlaubt sind original verpackte Lebensmittel, Kaffee, Tee, Tabak, Kerzen, Bücher, Süßigkeiten und ein Kartengruß ohne Adresse. Verboten sind hingegen Medikamente, Alkohol und Frischfleisch. Adresse für Weihnachtspäckchen: Seelsorge in der JVA Waldeck, Pastor Kühn, Zum Fuchsbau 1, 18196 Dummerstorf.