Kunst in der Kirche

Konzeptreihe "todesmutig": Letzte Stationen in Lübeck

Zwischen den Backsteintürmen des Lübecker Doms blickt man über das Kupferdach über die Hansestadt bis zum Horizont.
© Andre Leisner, Adobestock

12. Oktober 2022

Nach mehr als einem Jahr mit Ausstellungen, Workshops, Lesungen, Musik und Tanz zum Thema "Abschiede des Lebens" endet das Projekt am Totensonntag. Eine der letzten Stationen ist in der Lübecker St. Thomas-Kirche. Dort wird am 23. Oktober die Ausstellung "Alles wird gewesen sein..." eröffnet.

Unter dem Motto "todesmutig" hatte die Nordkirche in Kooperation mit den Landeskirchen Hannovers und Oldenburgs eine Konzeptreihe der großen und kleinen Abschiede des Lebens initiiert. In dieser Zeit wurden in ganz Norddeutschland Veranstaltungen aller Art zu diesem Thema organisiert.

In der Lübecker St. Thomas-Kirche zeigen nun die Künstler Ursula Dietze und Matthias Kempendort Malerei, Objekte und Installationen. Beide Künstler arbeiten unabhängig voneinander seit längerer Zeit an der Thematik der „abschiedlichen Existenz“.

In ihren Arbeiten setzen sie sich mit Abschieden, Ungewissheiten, Eitelkeiten, Machtstreben, neuzeitlichen Götzen, mit den dunklen Seiten des Lebens und mit der endlichen Lebenszeit auseinander. Ursula Dietze und Matthias Kempendorf arbeiten weiter an der sogenannten Vanitas-Malerei früherer Jahrhunderte und interpretieren ihre Motive neu.

Ein Werk aus der Reihe "vanitas" von Matthias Kempendorf (m.u.kepno). Er arbeitet mit einer breiten Palette von Materialien und Techniken, unter anderem mit der 2000 Jahre alten Enkaustik-Technik, bei der Pigmente in Bienenwachs gelöst werden.
Ein Werk aus der Reihe "vanitas" von Matthias Kempendorf (m.u.kepno). Er arbeitet

mit einer breiten Palette von Materialien und Techniken, unter anderem mit der 2000 Jahre alten Enkaustik-Technik, bei der Pigmente in Bienenwachs gelöst werden.

© Matthias Kempendorf

Die Konzeptreihe war am 19. September 2021 in der Jubilatekirche in Hamburg Öjendorf im Rahmen des Artist in Parish Projekts »Von Zeichen und Wundern« eröffnet worden. Geschlossen wird die Reihe in der St. Petrikirche in Wolgast am Totensonntag, 20. November 2022, mit einem Artist in Parish Projekt »Vom Totentanz zum Lebenstanz«.

Dazwischen gab es zahlreiche Veranstaltungen zu dem Thema: In Lübeck wurde eine Totentanz-Oper uraufgeführt, in Ratzeburg tanzte das Bundesjugendballett, in Ranzin wurden Orgelimprovisationen aufgeführt und an vielen Orten gab es Ausstellungen lokaler Künstler.

Hintergrund:

Die Konzeptreihe "todesmutig" ist ein Projekt der Plattform "Kulturhimmel" der Nordkirche: Kulturhimmel.de ist eine öffentliche Plattform für alle, die auf dem Gebiet der Nordkirche künstlerisch tätig sind und das Thema Kunst und Kirche bearbeiten. Gerade in den ländlichen Regionen ist die Kirche ein wesentlicher kultureller Player.

Auf der Plattform sind Ansprechpartner zu finden, die im Bereich Kunst und Kultur der Nordkirche arbeiten, zudem können Veranstaltungen von Gemeinden und Kunstschaffenden selbst eingetragen und veröffentlicht werden.

Die Studienleitenden initiieren darüberhinaus auch selber Veranstaltungsformate, wie zum Beispiel "artENGEL" oder "Dorfkirche Mon Amour".

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