Landesbischof ruft zum gemeinsamen Lesen der Bibel auf
02. Mai 2014
Schleswig. Das 20-jährige Bestehen des Bibelzentrums Schleswig St. Johanniskloster ist am 1. Mai mit einem Festgottesdienst gefeiert worden. Etwa 10.000 Besucher zählt das Zentrum pro Jahr, in den umliegenden Bibelgarten kommen jährlich 50.000 Menschen.
Nordkirchen-Landesbischof Gerhard Ulrich rief in seiner Festpredigt zum gemeinsamen Lesen der Bibel auf. Sie werde als Quelle der Inspiration lebendig, "wenn sich eben nicht nur jeder für sich über den Text beugt, sondern mehrere Menschen zusammen", sagte der evangelische Theologe in der Schleswiger Klosterkirche.
In der Nordkirche in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern gibt es neben dem Bibelzentrum Schleswig auch das Niederdeutsche Bibelzentrum in Barth (Mecklenburg-Vorpommern). In Schleswig wurde neben dem 20-jährigen Jubiläum auch der Abschluss der ersten Umbauphase gefeiert. Sie schlägt mit 90.000 Euro zu Buche und begann im Dezember 2013. Insgesamt wird der Umbau 150.000 Euro kosten.
Das gesamte Erdgeschoss wurde renoviert. Dabei wurde unter anderem für gehbehinderte Menschen ein Aufzug eingebaut. In einem der neu gestalteten Räume geht es um das Leben und Wirken des Reformators Martin Luther (1483-1546). So ist dort das Prunkstück des Bibelzentrums zu sehen, eine Lutherbibel von 1534. In anderen Räumen werden Islam und Judentum als "Geschwisterreligionen" des Christentums präsentiert. Ausgestellt sind etwa ein Koran und eine Thora-Rolle.
Das Prunkstück des Bibelzentrums - eine Lutherbibel von 1534
Die Gründung des Bibelzentrums Schleswig geht zurück auf eine Initiative von Dietrich Heyde, damals Propst in Schleswig. Der Vorstand des Johannisklosters und die damalige Priörin Henny von Schiller stimmten dem Vorhaben als erste zu. Die Synode der damaligen nordelbischen Kirche gab ebenfalls grünes Licht. 1992 wurde das Pastorenehepaar Gisela und Dieter Andresen als theologische Referenten gewählt. Am 1. Mai 1994 wurde das Zentrum unweit der Schlei mit einem Festgottesdienst in der Klosterkirche eröffnet.
Im Laufe der Jahre kamen erst der Bibelgarten und dann der Prophetengarten mit Steinskulpturen hinzu. Das Seminarprogramm bietet neben den verschiedenen Ausstellungen Erlebnis-Elemente wie Tanz, Pilgerwege, Meditation oder Bibliodrama an.