Landesbischof Ulrich ruft zu Gebeten für Opfer von Unrecht und Gewalt auf
23. März 2016
Landesbischof Gerhard Ulrich ruft nach den Terroranschlägen von Brüssel zu Gebeten für Opfer und Trauernde und zum Einsatz gegen Unrecht und Gewalt auf: "Angesichts dieses blutigen Terrors treten wir als Christen unbeirrt jeglichem Vorurteil entgegen, der Gleichgültigkeit gegenüber dem Leben anderer, der Spaltung unserer menschlichen Gemeinschaft und jeder Form von Gewalt", sagte Ulrich in seiner Botschaft zu Karfreitag und Ostern.
An den kommenden hohen Feiertagen laden die über 1.000 Gemeinden der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) in rund 1.900 Kirchen und Kapellen zu Gottesdiensten ein.
"In diesen Tagen werden wir in unseren Gottesdiensten in besonderer Weise an die Opfer und Trauernden in Brüssel erinnern", so der Landesbischof. Die Gebete würden ihnen gelten sowie allen Opfern von Unrecht, Ausbeutung, Gewalt und Krieg weltweit.
Missachtung gerechter Lebensverhältnisse geht auch von Europa aus
Die Christen würden auch für die Menschen beten, die im Einsatz für Verletzte sind. Ulrich mahnte, dass im Zorn über die Menschenverachtung und Gotteslästerung des Terrors nicht vergessen werden dürfe, dass die Missachtung gerechter Lebensverhältnisse auf der Welt auch von Europa ausging und ausgeht.
"Wenn wir jeglichem Terror wehren und freiheitliches Leben verteidigen, wissen wir zugleich nüchtern um unsere eigene Verantwortung für die Ungerechtigkeit auf der Welt", so der Landesbischof.
"Religion dient dem Leben, nicht dem Tod"
Auch der Missbrauch religiöser Grundüberzeugungen sei Europa lange nicht fremd gewesen. Dem würden Gläubige heute klar und öffentlich entgegenhalten: "Religion dient dem Leben, nicht dem Tod."
In einem Oster-Beitrag für die "Evangelische Zeitung" (Ausgabe 27. März) verweist Ulrich auf die Auferstehung Jesu Christi. "Der, der auferstanden ist, ist zeitlebens aufgestanden gegen allen Entwürdigung."
"Das Leben steht auf gegen den Tod"
Die Jünger von Jesus hätten nach der Kreuzigung und dem ersten Schock begriffen, dass Jesus tot ist. "Sein Leib wird vergehen wie jeder Menschenleib." Aber das, was an ihm göttlich war, seine Sache, Haltung, Leidenschaft und sein Einsatz für das wahre Leben, sei nicht tot. Ostern bedeute: "Das Leben steht auf gegen den Tod."
Ulrich ist auch Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD).