Schleswig-Holstein:

Lauenburg erwartet Hochwasser-Rekord

Wie hier beim Elbschiffahrtmuseum Lauenburg füllten freiwillige Helfer tausende Sandsäcke zum Schutz vor der Flut. Wegen der prognostizierten Pegelhöhe musste die Technische Einsatzleitung weitere 200.000 Säcke ordern
Wie hier beim Elbschiffahrtmuseum Lauenburg füllten freiwillige Helfer tausende Sandsäcke zum Schutz vor der Flut. Wegen der prognostizierten Pegelhöhe musste die Technische Einsatzleitung weitere 200.000 Säcke ordern © Rex Pantel / Stadt Lauenburg

10. Juni 2013 von Doreen Gliemann

Lauenburg. Die Hochwasserlage in Lauenburg an der Elbe bleibt angespannt. Die Altstadt rund um die Elbestraße wurde inzwischen geräumt. Viele der 400 betroffenen Bewohner hatten die tiefliegende Unterstadt bereits am Sonntag verlassen.

Nach Angaben der Feuerwehr wurde die Evakuierung gegen 1.30 Uhr abgeschlossen, obwohl die Menschen bis 9 Uhr Zeit gehabt hätten. Rund 1.000 Helfer sind hier im Einsatz. Die Stadtverwaltung hat ihren regulären Dienstbetrieb eingestellt.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) sprach den Einwohnern am Montag sein Mitgefühl aus. Dies gelte vor allem denjenigen, die ihre Wohnungen aufgeben mussten, sagte Albig. Gemeinsam mit Innenminister Andreas Breitner (SPD) hatte er sich in Lauenburg einen Überblick über die Situation verschafft. Albig wollte am Montag eigentlich die Internationale Gartenschau in Hamburg besuchen.

Auch Notfallseelsorger der Nordkirche im Einsatz

In der Nacht zu Montag waren Gemeindepastoren und Notfallseelsorger der Nordkirche im Einsatz. Vor allem die Evakuierung sei für einige der betroffenen Menschen ein traumatisierendes Erlebnis, teilte die Diakonie mit. Da noch nicht alle Flutopfer bei Familien untergebracht sind, stehen die Notfallseelsorger auch in den Notunterkünften zur Verfügung.

Am Pegel Hohnstorf bei Lauenburg wurde mittags nach Angaben des Krisenstabes ein Pegel von 9,30 Metern gemessen, etwa 4,30 Meter höher als der Mittelwert. Das ist bereits jetzt höher als bei den Hochwassern 2006 (9,12 Meter) und 2011 (9,22 Meter). Der Krisenstab geht von weiteren Steigerungen aus. Der Höchststand wird für Donnerstag mit 10,15 Meter erwartet. Bislang war 9,88 Meter am 20. März 1855 der bislang höchste gemeldete Wert.

Die evangelische Stadtkirche in der Unterstadt von Lauenburg ist nach Angaben der Gemeinde trotzdem nicht gefährdet. Weder Sandsäcke noch andere Schutzmaßnahmen seien erforderlich, hieß es. Die Kirche werde aller Voraussicht nach auch vom erwarteten Hochwasser nicht erreicht. Schon 2002 war die Lauenburger Kirche von den Fluten verschont geblieben.

Das Diakonische Werk Schleswig-Holstein hat zu Spenden für die Hochwasser-Opfer aufgerufen. Den betroffenen Menschen soll umgehend finanziell geholfen werden, hieß es.

Spendenkonto

Diakonie Katastrophenhilfe

Konto 90.000

Evangelische Darlehnsgenossenschaft Kiel | BLZ 210 602 3

Stichwort "Fluthilfe"

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