Lesben und Schwule mit neuem Bündnis gegen Homophobie
15. August 2014
Lübeck. Mit einem Bündnis gegen Homophobie wollen Lesben und Schwule für eine gleichberechtigte Gesellschaft werben. Die Politik begrüßt die Gründung und gibt finanzielle Starthilfe.
In Schleswig-Holstein ist ein Bündnis gegen Homophobie gegründet worden. Ziel ist es, "gesellschaftlich relevante Gruppen, Unternehmen oder Vereine für ein offensives Eintreten für eine gleichberechtigte Gesellschaft zu mobilisieren", teilte der Lesben- und Schwulenverband Schleswig-Holstein (LSVD) am Donnerstag mit. Im Lübecker Rathaus verpflichteten sich die Gründungsmitglieder als Erstunterzeichnerinnen und Erstunterzeichner der Lübecker Erklärung zu Akzeptanz und Respekt.
Landtag gibt 50.000 Euro als Starthilfe
Der Landtag stellt für das Auftaktjahr 2014 insgesamt 50.000 Euro Hilfsgelder zur Verfügung, hieß es. Im Januar beschloss das Parlament ohne Gegenstimme die Erklärung "Miteinander stärken, Homophobie und Diskriminierung bekämpfen". Das neue Bündnis will Schleswig-Holstein durch die Gleichstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Intersexuellen und Transgendern ein tolerantes Gesicht geben, hieß es. "Der Abbau von Diskriminierung und Homophobie ist für uns eine Querschnittsaufgabe."
Sozialministerin Kristin Alheit (SPD) begrüßte die Gründung. Das Bündnis sei "ein weiterer wichtiger Meilenstein für die Akzeptanz sexueller Vielfalt und damit für ein gerechtes und offenes Schleswig-Holstein". Das Bündnis gegen Homophobie sei zudem ein Teil der Aktivitäten zum "Aktionsplan für Akzeptanz vielfältiger sexueller Identitäten". Dieser Plan werde derzeit vom Lesben- und Schwulenverband in Zusammenarbeit mit dem Sozialministerium erstellt.
Homophobie bezeichnet eine gegen Lesben und Schwule gerichtete Aversion oder Feindseligkeit. In Sozialwissenschaften wird Homophobie zusammen mit Phänomenen wie Rassismus oder Sexismus unter den Begriff "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" gefasst und ist nicht krankhaft abnorm bedingt.