Letzte Glocke für Lübecker Marienkirche installiert
28. Mai 2019
Das Glockenspiel der Lübecker Stadtkirche St. Marien ist komplett: Am Montag wurde die 2.400 Kilogramm schwere Glocke mit der Aufschrift "Jegliches hat seine Zeit" in den Südturm der Backstein-Kathedrale gezogen.
Sie fehlte bisher im 37-teiligen Glockenspiel, wie der Kirchenkreis mitteilte. Zuvor waren bereits sechs kleinere Glocken eingehängt und 14 Glocken gestimmt worden. Gefeiert wird das nunmehr komplette Glockenspiel am Pfingstsonntag (9. Juni) mit einem Gottesdienst (10 Uhr). Im September soll ein großes Glockenfest folgen.
Feier am Pfingstsonntag
Das Glockenspiel stammt aus dem Jahr 1908 und hing ursprünglich in der St. Katharinen-Kirche in Danzig. Nach dem Krieg kam es 1953/54 in die Lübecker St. Marien-Kirche. Die große C-Glocke war allerdings abhandengekommen. Das Glockenspiel läutet alle halbe Stunde mit einem Choral, der dem Kirchenjahr entspricht. Zur halben Stunde wird immer ein halber Choral gespielt, gefolgt vom vollen Stundenschlag. Zur vollen Stunde erklingt der ganze Choral.
Glocke durch Spende finanziert
Die große Glocke mit dem tiefen C wurde im November 2018 im hessischen Sinn gegossen. Sie schwingt nicht, sondern wird von außen angeschlagen. Weil die neue Glocke nicht zum Gottesdienst ruft, wird sie auch nicht eigens geweiht. Die Kosten von rund 150.000 Euro hat ein Lübecker Kaufmann übernommen, der der St. Marien-Kirche lange verbunden ist. Vor einigen Jahren spendete der Unternehmer bereits den Neuguss von drei kleineren Glocken.
