Hoffnungsleuchten

Licht der Hoffnung lässt Hamburgs Kirchen erstrahlen

Der Hamburger Michel (Archivbild) ist Teil des #Hoffnungsleuchten der Nordkirche. Am zweiten Adventswochenende erzählte dort Konfirmandin Liesbeth ihre ganz persönliche Hoffnungsgeschichte.
Der Hamburger Michel (Archivbild) ist Teil des #Hoffnungsleuchten der Nordkirche. Am zweiten Adventswochenende erzählte dort Konfirmandin Liesbeth ihre ganz persönliche Hoffnungsgeschichte.© ksch966, AdobeStock

07. Dezember 2020

Beim #Hoffnungsleuchten der Nordkirche erstrahlen in der Adventszeit an jedem Sonnabend ab 18 Uhr jeweils drei evangelische Kirchtürme in einem besonderen Licht. Begleitet wird das Projekt von den Hoffnungsgeschichten verschiedener Kinder. Am zweiten Adventswochenende waren unter anderem Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank und Moderator Yared Dibaba prominente Paten der Aktion.

Die Lichtinstallationen sind Teil der Weihnachtskampagne der Nordkirche unter dem Hashtag #hoffnungsleuchten.Mehr dazu

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Zusammengenommen sind es zwölf Kirchen, in denen in diesem Advent ein symbolisches Hoffnungsleuchten mit einer Illumination durch Künstler Michael Batz entzündet wird. Es soll Zuversicht geben in einer Vorweihnachtszeit, die durch die Corona-Sitation für viele Menschen alles andere als einfach ist.

Geschichten der Vorfreude auf eine bessere Zeit

Zur Aktion gehört auch, dass zwölf Kinder von ihren Sorgen, aber eben auch von ihrer Freude und Weihnachtssehnsucht erzählen. Begleitet werden sie dabei von prominenten Patinnen und Paten, die ihnen den Rücken stärken.

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St. Katharinen war unter den ersten drei Kirchen, die weithin sichtbar leuchteten. © Nordkirche

Es sind Geschichten wie die der 13-jährigen Konfirmandin Liesbeth. Sie lebt mit ihrer Schwester und ihrem Bruder im Schanzenviertel und empfindet die Corona-Zeit als sehr bedrückend. "Die ganze Welt um mich herum wirkt wie eingeschlafen, wie in einem Märchen. Ich leide, nichts treibt mich wirklich an, es ist alles so trist", erzählt sie.

Licht bedeutet auch, dass man nicht allein ist

Doch genau im Augenblick der großen Tostlosigkeit entzünden ihre Geschwister eine Kerze und wollen mit ihr spielen. "Was bin ich froh, meine Schwestern und meinen Bruder zu haben. Für mich erscheint der Raum nicht nur kerzenhell, nein, für mich leuchtet der Raum jetzt hell", sagt sie bei der Aktion vor der Hauptkirche St. Michaelis.  

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Bischöfin Kirsten Fehrs (rechts) stellt zusammen mit Ole Röthemeyer (9) und Leo Erler (12) und ihren prominenten Paten Frank Böttcher und Joachim Lux die Aktion Hoffnungsleuchten vor. Insgesamt werden bei der Aktion zwölf Hamburger Kirchen von Künstler Michael Batz (Mitte) illuminiert. © Maren Warnecke, Nordkirche

Schon in der Woche davor erzählten Hamburger Kinder, was sie bedrückt aber auch, was ihnen Freude macht in dieser sehr besonderen Zeit. Den Anfang machten in St. Katharinen Niclas (9 Jahre), Leo (12 Jahre) und Ole (9 Jahre). 

Ole etwa hat seine Erfahrungen aus der Corona-Zeit in einer eigenen Geschichte verarbeitet. Darin erzählt er vom Verzicht auf sein Hobby Fußball und der Trauer darüber, dass seine Uroma ihren 100. Geburtstag allein feiern musste. 

Aber er sagt auch, dass es schön ist, mehr Zeit mit seinen Eltern zu verbringen. Genauso habe er neue Formen entdeckt, um mit seinen Freunden in Kontakt zu bleiben – via Facetime oder aber auch per Brief. Sein größter Wunsch: "Dass zu Weihnachten Oma und Opa zu Besuch kommen und wir gemeinsam Weihnachten feiern können." 

Unterstützt wurde Ole beim Vortragen seiner Hoffnungsgeschichte durch den Meterologen und Buchautor Frank Böttcher. Wie die beiden Co-Paten Kirsten Boie (Schriftstellerin) und Joachim Lux (Intendant Thalia Theater), will er mit dieser Aktion anderen Menschen Mut machen. "Es wäre aus meiner Sicht wunderbar, wenn es gelingt aus Licht der Hoffnung in uns in ein Funkeln der Vorfreude zu verwandeln. Vorfreude auf das Wiedersehen, auf die Rückkehr der Nähe und die Zeit nach der Pandemie. Es ist nicht mehr lange hin", sagte Böttcher zuversichtlich. 

"Zeigen wie lebensfroh unsere Stadt ist"

"Ich bin dankbar und beeindruckt, dass sich so viele mit Herz und Begeisterung für dieses Projekt einsetzen. So wird mit den beleuchteten Kirchtürmen lebendige Hoffnung sichtbar: im öffentlichen Raum, nah bei den Menschen. Der nahende Gottessohn, der im Dunkel der Nacht geboren wird, ist Hoffnungslicht für die Welt. Dieses Hoffnungsleuchten soll in die Stadt hinein strahlen", sagte Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck beim Auftakt des #Hoffnungsleuchtens.

Mehr zum Verein Andere Zeiten

Zu den weiteren Paten und Patinnen der Aktion gehören Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg, Ballettdirektor und Chefchoreograf John Neumeier, Moderator Yared Dibaba, Schauspielerin Nina Petri, Liedermacher Rolf Zuckowski, Oke Göttlich, Präsident des FC St. Pauli, die frühere Schwimm-Weltmeisterin Sanda Völker und Moderator Carlo von Tiedemann.

"Gemeinsam mit unseren #hoffnungsleuchten-Kindern zeigen sie, wie wunderbar vielfältig, kreativ und lebensfroh unsere Stadt Hamburg ist“, freut sich Bischöfin Fehrs über die Spontanität, mit der die Angefragten bereit waren, die Aktion zu unterstützen.

Knotenpunkte sind entscheidend

Bei der Auswahl der zwölf Kirchen waren drei Kriterien ausschlaggebend: neben den zentrumsnahen und stark frequentierten Hauptkirchen sollten auch Kirchen an weithin sichtbaren Knotenpunkten beziehungsweise stark befahrenen Straßen im Stadtgebiet vertreten sein. Dazu kommen Kirchengemeinden, die in sozial benachteiligten Stadtteilen liegen.

Die Kosten für die technische Umsetzung der Beleuchtung an den zwölf Kirchtürmen trägt der gemeinnützige ökumenische Verein Andere Zeiten. Michael Batz übernimmt das Projekt ehrenamtlich. 

"Lichtzeichen sind Lebenszeichen, wo Licht ist, ist auch Hoffnung, und die Zuversicht, nicht allein zu sein. Licht verbindet Menschen, und das ist die elementarste Kunst überhaupt. Für mich war, als ich gefragt wurde, gleich klar: Da bin ich dabei“, so Michael Batz.   

Die zwölf #hoffnungsleuchten-Kirchen sind: 

  • Sonnabend, 28.11.: Hauptkirche St. Katharinen, Kirche Maria-Magdalena Osdofer Born, Vicelinkirche Sasel  
  • Sonnabend, 5.12.: Hauptkirche St. Michaelis, St. Thomaskirche Rothenburgsort, Christuskirche Wandsbek                             
  • Sonnabend, 12.12.: St. Paulikirche, Kirche Niendorf Markt, Christianskirche Ottensen
  • Sonnabend, 19.12.: Hauptkirche St. Jacobi, Emmaus-Kirche Wilhelmsburg, Kreuzkirche Othmarschen                      
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