Neue Zeiten

Lübecker Kirche nimmt Abschied vom Sonntagsgottesdienst

Die Lübecker Pröpstin Petra Kallies nennt die Verlegung des Hauptgottesdiensts einen "mutigen Schritt", auch wenn viele Befragungen ihn nahelegen.
Die Lübecker Pröpstin Petra Kallies nennt die Verlegung des Hauptgottesdiensts einen "mutigen Schritt", auch wenn viele Befragungen ihn nahelegen. © Guido Kollmeier

07. April 2021

Die Lübecker City- und Seefahrerkirche St. Jakobi geht bei ihrem Gottesdienst-Angebot neue Wege: Statt an den Sonntagvormittagen wird der Hauptgottesdienst künftig am Sonnabend um 17 Uhr gefeiert.

St. Jakobi ist damit die erste der vier evangelischen Innenstadtgemeinden, die eine Alternative zur klassischen Gottesdienstzeit am Sonntag bietet.

Anpassung an Lebensrealität

Dies eröffnet den Weg, auch mit einer reduzierten Zahl von Pastoren und Pastorinnen Gottesdienste in allen vier Gemeinden feiern zu können: "Viele Befragungen belegen, dass der Sonntagvormittag gerade für Familien und für Berufstätige schon lange nicht mehr der passende Zeitpunkt für den Gottesdienst ist", sagte die Lübecker Pröpstin Petra Kallies. "Dennoch ist diese Veränderung ein mutiger Schritt, nimmt er doch Abschied von einer Tradition." 

Das neue Gottesdienstformat wird unter dem Titel "Jakobi Punkt 5" angeboten. 17 Uhr ist seit vielen Jahrzehnten eine für St. Jakobi eingespielte Zeit für die Orgelvespern am Sonnabend, Pilgervespern am Freitag oder Konzerte am Sonntag. Jeweils mittwochs um 17 Uhr wird auch die musikalische Andacht "Impuls und Klang" angeboten. 

Die Kirche St. Jakobi

Sie wurde 1334 als Kirche der Seefahrer und Fischer geweiht. Die Turmkapelle mit dem Rettungsboot des 1957 gesunkenen Großseglers "Pamir" ist seit 2007 Nationale Gedenkstätte für die zivile Seefahrt. Die Kirche war im Mittelalter Station des norddeutschen Jakobswegs und bietet auch heute Pilgern eine Übernachtung an. Die Kirche hat vier Orgeln, deren Ursprung zum Teil ins 15. Jahrhundert reichen.   

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