NS-Zeit

Malchow: Gedenken an Opfer der „Werwolf-Tragödie“

Kerzen für die Opfer der Tragödie (Symbolfoto)
Kerzen für die Opfer der Tragödie (Symbolfoto)© Nordkirche / Christin Meyer
Kerzen für die Opfer der Tragödie (Symbolfoto)
Kerzen für die Opfer der Tragödie (Symbolfoto)© Lenslife / Fotolia

04. Juni 2015 von Anne-Dorle Hoffgaard, Timo Teggatz

Malchow. An die Opfer der „Werwolf-Tragödie“ erinnert eine Gedenk-Veranstaltung in Malchow. 33 Jungen und Mädchen waren in der Nachkriegszeit vom sowjetischen Geheimdienst verhaftet worden.

In Malchow (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) soll am Freitag, 3. Juli, an die zumeist jugendlichen Opfer der sogenannten "Werwolf-Tragödie" vor 70 Jahren erinnert werden. Dazu ist eine Veranstaltung am Gedenkstein vor der Villa Blanck geplant, teilte Detlev Putzar vom Freundeskreis ehemaliger Häftlinge mit. Die Gedenkrede wird Anna Kaminsky von der Bundesstiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur (Berlin) halten. Zum Gedenken gehören auch Kranzniederlegungen und eine Andacht. Schüler der Fleesensee-Schule Malchow werden die Namen der Opfer verlesen.

In Malchow waren 1945 und 1946 insgesamt 33 Jungen und Mädchen vom sowjetischen Geheimdienst NKWD verhaftet worden, weil sie angeblich der Organisation "Werwolf" angehörten. 13 von ihnen kamen bereits in der U-Haft ums Leben. Die Organisation soll angeblich Jugendliche für einen Partisanenkrieg gegen die sowjetischen Besatzer rekrutiert haben. Alle Malchower Opfer wurden nach der politischen Wende 1989 strafrechtlich rehabilitiert. Heute erinnert in dem Ort unter anderem ein Gedenkstein an die "Werwolf-Tragödie".

In der sowjetischen Besatzungszone sollen damals über 20.000 junge Menschen verhaftet worden sein. Sie verschwanden in sowjetischen Lagern oder wurden zum Tode verurteilt. Über 12.000 von ihnen sind damals gestorben.

Info

WAS: Veranstaltung zum : Gedenken an Opfer der "Werwolf-Tragödie"

WANN: am Freitag, 3. Juli, um 11.45 Uhr

WO: in Malchow am Gedenkstein vor der Villa Blanck (Gartenstraße 19)

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