Zeitzeugen und Historiker im Gespräch

Mecklenburg: Veranstaltungsreihe zum 80. Jahrestag des Kriegsendes

Foto vom Kriegsende in einer zerstörten Stadt.
Foto vom Kriegsende in einer zerstörten Stadt.© Bundesarchiv

04. April 2025

Im Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren lädt der evangelische Kirchenkreis Mecklenburg gemeinsam mit sechs Kirchengemeinden in den kommenden Wochen zu einer Veranstaltungsreihe zwischen Wismar und Parchim ein.

In dieser Region seien im April und Mai 1945 die Militärverbände unterschiedlichster Nationen, Heimatvertriebene, Zwangsarbeiter und Todesmärsche von KZ-Insassen aufeinander und auf Einheimische getroffen, teilte der Kirchenkreis mit.

Weitere Informationen und Termine: www.kirche-mv.de/80-jahre-kriegsende

Gemeinsam mit dem Historiker Christoph Wunnicke (Schwerin) und den beteiligten Kirchengemeinden werde zu insgesamt sechs Vortrags- und Diskussionsabenden eingeladen. In den Gesprächsrunden werden kurz der aktuelle Forschungsstand präsentiert und recherchierte Quellen vorgestellt. „Gemeinsam wollen wir anschließend mit den Bewohnern der Gemeinden und Zeitzeugen diskutieren und so das Gedächtnis an diese dunklen Kapitel unserer Geschichte lebendig halten“, hieß es.

Dabei sollen die historischen Hintergründe der jeweiligen Ereignisse im Frühjahr 1945 kurz dargestellt werden. Geplant sei, dass Zeitzeugen oder deren Familien von ihren persönlichen Erfahrungen aus dieser Zeit erzählen. Den Kern der Veranstaltung bildet den Angaben zufolge die offene Diskussion.

Erinnerungen und Begegnungen teilen

„Wir möchten das Publikum ermutigen, eigene Erinnerungen oder die Geschichten der Familie zu teilen - sei es über die letzten Kriegstage, die Begegnungen mit der Roten Armee und den Alliierten, die ersten Monate nach dem Krieg oder das Schicksal der Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge in der Region bis hin zur Bodenreform“, so Christoph Wunnicke, der die Veranstaltungen auch moderiert.

Im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe stehe dabei die Frage, ob es in der Region nur Opfer oder auch Täter des Nationalsozialismus gegeben habe. Bislang gebe es keine umfassenden Studien über mecklenburgische Täter des Holocausts und anderer NS-Verbrechen, „obwohl sie in unserer Mitte lebten und wirkten“. Diese Seite der Geschichte verdiene es, erforscht zu werden, „auch als eine Aufgabe der Kirche“.

Termine und Orte im Überblick

  • Mittwoch, 9. April, 19 Uhr – Groß Trebbow, Dorfkirche 
    Blick auf die Region Groß Trebbow und Umgebung/ Vortrag und Diskussion
  • Freitag, 11. April - Wismar, 17. Uhr, Georgenkirche: Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Zerstörung des Gotischen Viertels mit Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt und Bürgermeister Thomas Beyer sowie Gymnasiasten aus Wismar.
  • Freitag, 25. April – Schwerin, 18 Uhr, Thomaskapelle des Domes
    Das Jahr 1945 in Schwerin: Opfer und Täter
  • Dienstag, 29. April – Carlow, 19 Uhr, Gemeinderaum im Pfarrhaus Carlow
    Das Kriegsende in der Region Demern und Carlow 1945. Täter und Opfer
  • Mittwoch, 30. April - Parchim, 18.30 Uhr, Rathauskeller Parchim
    Das Jahr 1945 in Parchim: Opfer und Täter
  • Dienstag, 6. Mai - Severin, 18.30 Uhr, Kirche Severin
    Das Jahr 1945 in der Region Severin und Klinken
  • Freitag, 9. Mai - Wismar, 19.30 Uhr, Turmkirche St. Nikolai Wismar
    Kriegsende und Täterschaft in der Region Wismar
    Jugendliche, Zeitzeugen und Historiker berichten

Hinweis: Eintritt frei.Spenden helfenbei der Sanierung der jeweiligen Kirche.

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