Mehr als 100.000 Stimmen für Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge
28. Januar 2021
Die Bürgerinitiative "Nein zu Antisemitismus und Ja zur Bornplatzsynagoge" endete am gestrigen "Tag des Gedenkens für die Opfer des Nationalsozialismus" mit mehr als 100.000 Stimmen von Unterstützern. Die Organisatoren werten dies als großen Erfolg.
Die Abstimmung erfolgte über unterschiedliche digitale Kanäle: Seit 9. November 2020 beteiligten sich überparteilich und konfessionsübergreifend Hamburger Bürger durch Klicks, Tweets, Likes und Emails an der Initiative. Darüber hinaus erreichte die Kampagne laut Initiatoren auch international eine hohe Reichweite in den USA, Großbritannien und Israel.
Zentrum des Dialogs geplant
"Wir haben uns den Erfolg erhofft, erwarten konnten wir ihn nicht", sagte Daniel Sheffer, Gründer der Kampagne. Innerhalb kurzer Zeit habe die Initiative unzählige private wie institutionelle Unterstützer an ihrer Seite gehabt.
Ab Spätsommer solle eine Machbarkeitsstudie die weitere Gestaltung realisieren. Die Initiative möchte am Bornplatz, dem heutigen Joseph-Carlebach-Platz, ein "Zentrum des Dialoges und der Begegnung" schaffen, "damit Antisemitismus und Vorurteile nicht weiter ihren Weg in die Gesellschaft finden", hieß es.
Appell für Vielfalt
Am gestrigen Gedenktag erinnerten mehrere Hamburger Politiker, darunter Wissenschafts-Senatorin Katharina Fegebank (Grüne) und Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) an die Opfer des Nationalsozialismus. Gleichzeitig forderten sie die Hamburger Bürger dazu auf, für Freiheit, Demokratie und Vielfalt in der Gesellschaft einzustehen.