"Lampedusa in Hamburg"

Mehr als 4.000 Menschen bei Flüchtlings-Demo in Hamburg

Mit einer "politisch-kulturellen Parade" haben mehr als 4.000 Menschen am Samstag (01.03.2014) in Hamburg zwischen Schauspielhaus und Hauptbahnhof für mehr Flüchtlingsrechte demonstriert. Zentrale Forderung war ein Bleiberecht für die Flüchtlinge.
Mit einer "politisch-kulturellen Parade" haben mehr als 4.000 Menschen am Samstag (01.03.2014) in Hamburg zwischen Schauspielhaus und Hauptbahnhof für mehr Flüchtlingsrechte demonstriert. Zentrale Forderung war ein Bleiberecht für die Flüchtlinge.© epd-bild / Stephan Wallocha

03. März 2014 von Simone Viere

Hamburg. Mehr als 4.000 Menschen sind am Sonnabend in Hamburg für mehr Flüchtlingsrechte auf die Straße gegangen. Die Polizei sprach am Nachmittag von 3.900 Demonstranten, die sich zwischen Hauptbahnhof und Schauspielhaus mit Transparenten, Luftballons und bunten Masken zu einer "politisch-kulturellen Parade" versammelt hatten. Im Anschluss führte ein bunter Protestzug durch die Hamburger Innenstadt. Nach Polizeiangaben verlief die Demonstration friedlich.

Anlass und zentrale Forderung war ein Bleiberecht für die Flüchtlingsgruppe "Lampedusa in Hamburg" nach Paragraf 23 des Aufenthaltsgesetzes. Der Hamburger Senat hat sich bislang gegen eine Gruppenlösung ausgesprochen und verlangt die Prüfung jeden Einzelfalls.

"Wir sind hier um zu bleiben", rief Lampedusa-Sprecher Asuquo Udo. Erneut forderte er den Senat auf, seine restriktive Haltung zu beenden. Die Politiker hätten sich ihrer Verantwortung zu stellen, die Menschenrechte müssten überall gelten. Zugleich dankte Udo den zahlreichen Unterstützergruppen, ohne deren Hilfe man die vergangenen Monate nicht überstanden hätte.

Dank an die Kirche, aber sie "könne nicht für die Lampedusa-Gruppe sprechen"

Ausdrücklich schloss der Lampedusa-Sprecher die Gemeinde der St. Pauli-Kirche in den Dank mit ein. Die humanitäre Hilfe der Pastoren und vieler Ehrenamtlicher sei unverzichtbar. Doch die Kirche könne nicht für die Lampedusa-Gruppe sprechen, sagte Udo. 

Im Anschluss an den Kundgebungsauftakt führte ein bunter Protestzug durch die Hamburger Innenstadt. Im Stadtteil St. Georg gab es es am Nachmittag ein Abschlusskonzert. Nach Angaben der Polizei verlief die Demonstration friedlich.

Der Flüchtlingsgruppe "Lampedusa in Hamburg" gehören nach eigenen Angaben rund 300 Flüchtlinge an. Sie waren 2012/2013 von der italienischen Insel Lampedusa nach Hamburg gekommen. Nach dem Auslaufen des Winternotprogramms 2013 lebten sie auf der Straße. Nach wochenlangen Regenfällen fanden im Juni rund 80 Männer der Gruppe Schlafquartier in der St. Pauli-Kirche. 

Flüchtlinge leben in Containern und bei privaten Unterstützern

Zum Start des Winternotprogramms 2014 wurden rund 50 Libyen-Flüchtlinge in beheizten Containern auf dem Gelände dreier Kirchengemeinden untergebracht. Ein weit größerer Teil der Gruppe lebt nach Angaben der Lampedusa-Sprecher bei privaten Unterstützern des "Solidarischen Winternotprogramms".

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