Militärseelsorge

Mit Gottvertrauen im Einsatz

© epd-bild.de (privat)

11. Juli 2017 von Oliver Quellmalz, Timo Teggatz

Militärseelsorger Andreas-Christian Tübler aus Appen (bei Pinneberg) fliegt nach Afghanistan und betreut zweieinhalb Monate lang deutsche Soldaten. Auf seinen Einsatz hat sich der Theologe gut vorbereitet.

Bevor es losgeht, erholt er sich noch in einem Urlaub in Italien. Für Militärseelsorger Andreas-Christian Tübler aus Appen (bei Pinneberg) werden es die letzten ruhigen Tage: Am 12. Juli macht er sich auf den Weg zum Flughafen Köln-Bonn - dann geht es mit einer Bundeswehrmaschine nach Afghanistan. Dort wird der Theologe bis Ende September etwa 110 deutsche Soldaten in Kabul betreuen. Mit der Operation "Resolute Support" unterstützt das Militär vor Ort die afghanischen Sicherheitskräfte.

Hauptaufgabe: Gespräche führen

Tüblers Hauptaufgabe ist, mit den Soldaten ins Gespräch zu kommen. "Es ist ein Spagat", sagt er. Man müsse auf sie zugehen, dürfe ihnen aber nicht zu sehr auf den Wecker fallen. Manche möchten über ihre privaten Probleme reden, andere sprechen lieber über schöne Dinge. Der Glaube spiele meist nach einem Unglück eine Rolle. Dann würden die Soldaten fragen, wie Gott so etwas habe zulassen können.

"Gottesdienst mit Basisbibel und Y-Gesangbuch"

Auch Gottesdienste feiert der 60-Jährige in Kabul. Dafür gibt es im deutschen Camp einen eigenen Raum mit einem Altar und einem Pult, das als Kanzel dient. Eine einfache und direkte Sprache ist dabei für Tübler wichtig. Als Grundlage dient ihm die Basis-Bibel. Gesungen werden Lieder aus dem "Y-Gesangbuch", das eigens für die Bundeswehr entwickelt wurde und moderne Lieder für ein jüngeres Publikum enthält. Seine Gitarre hat Tübler auch dabei. Einen Song hat er sich bereits vorgemerkt: "Bei unserem letzten Gottesdienst in Kabul werden wir gemeinsam "I am sailing" von Rod Stewart singen".

Eine gewisse Sorge um die Sicherheit schwingt mit

Angst hat er nicht vor dem Einsatz. Aber er fliege mit einer gewissen Sorge um die Sicherheit, auch wenn er für Afghanistan gut vorbereitet worden sei, sagt er. Mehrere Wochen absolvierte er Trainingscamps, in denen das Verhalten im Notfall ebenso Thema war wie Erste Hilfe. Das Camp vor Ort werde von armenischen und afghanischen Soldaten gut bewacht. Die Bundeswehr habe alles für die Sicherheit getan. "Auch mein Gottvertrauen wird mir helfen", sagt Tübler, der in der Appener Marseille-Kaserne arbeitet.

Vor seiner Zeit als Militärpfarrer war er Pastor in Hamburg-Dulsberg und persönlicher Referent der damaligen Hamburger Bischöfin Maria Jepsen. Danach arbeitete er elf Jahre lang als Theologischer Kirchenrat der Lippischen Landeskirche. Anders als die meisten Soldaten wird Tübler das nur 100 mal 170 Meter große Camp voraussichtlich einmal pro Woche verlassen dürfen, denn er betreut auch die deutschen Polizisten und die Mitarbeiter der Deutschen Botschaft. Den kurzen Weg dorthin legt er in einem Konvoi oder in einem Hubschrauber zurück - je nach Sicherheitslage.

Tüblers Familie trägt seinen Beruf mit

Und was sagt die Familie zum Einsatz in Afghanistan? "Sie ist nicht amüsiert", sagt Tübler. Aber sie trage seinen Beruf mit. Reisen in Krisengebiete sind für den Militärgeistlichen ohnehin nichts Neues. 2013 war er schon einmal für zwei Wochen in Afghanistan, 2014 folgte ein fünfwöchiger Einsatz in Mali. Das Weihnachtsfest 2015 feierte Tübler mit deutschen Soldaten im Irak, und Anfang 2015 betreute er Soldaten, die in Liberias Hauptstadt Monrovia bei der Bekämpfung der Ebola-Epidemie halfen.

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