Gottesdienste

Neue Blicke wagen - Kirchen eröffnen Fastenaktionen

Die evangelische Kirche hat am Sonntag, 14.2.2016,  mit einem zentralen Eröffnungsgottesdienst in Wertheim-Nassig ihre diesjährige Fastenaktion eröffnet
Die evangelische Kirche hat am Sonntag, 14.2.2016, mit einem zentralen Eröffnungsgottesdienst in Wertheim-Nassig ihre diesjährige Fastenaktion eröffnet© epd-bild/Wolf-Dietrich Weissbach

14. Februar 2016 von Simone Viere

"Sieben Wochen ohne Enge"- in der Fastenzeit wirbt die evangelische Kirche dafür, aus Routinen auszubrechen und neue Blicke zu wagen. Die katholische Kirche macht in ihrer Fastenkampagne auf das Leid brasilianischer Ureinwohner aufmerksam.

Mit Fernsehgottesdiensten haben die beiden großen Kirchen am Sonntag ihre diesjährigen Fastenaktionen eröffnet. Die Münchner evangelische Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler rief in Wertheim dazu auf, auch angesichts von Katastrophen wie dem Zugunglück von Bad Aibling nicht das Vertrauen in Gottes Liebe zu verlieren.

Im Gottesdienst des Hilfswerks Misereor in Würzburg wurde an das Leid der Armen und der Ureinwohner in Brasilien erinnert, deren Kampf für mehr Rechte im Mittelpunkt der katholischen Fastenkampagne steht.  

Bischöfin: Nach Bad Aibling nicht das Vertrauen in Gott verlieren 

In dem vom ZDF übertragenen Gottesdienst aus dem baden-württembergischen Wertheim erklärte Breit-Keßler, sie wisse dass das Vertrauen in Gott zutiefst erschüttert werden könne. Sie bitte Gott, dass er bei den Angehörigen, Verletzten, Rettungskräften und Seelsorgenden des Zugunglücks sein möge. Bei dem Zusammenstoß zweier Züge waren am Dienstag elf Menschen ums Leben gekommen.

Die evangelische Fastenaktion "7 Wochen Ohne" steht in diesem Jahr unter dem Motto "Großes Herz! - Sieben Wochen ohne Enge". Breit-Keßler rief die Gläubigen auf, die Enge des Herzens zu verscheuchen. "Die Frage nach einem großen Herzen ist die Frage nach dem ganzen Mann, der ganzen Frau", sagte sie. Mit einem weiten Herzen könne man sich öffnen für Flüchtlinge ebenso wie für Verwandte und andere Menschen.

Die Enge des Herzens verscheuchen

Bei der Eröffnung der Misereor-Fastenaktion wies der brasilianische Altbischof Erwin Kräutler auf die prekäre Situation der Ureinwohner seines Landes hin. Multinationale Konzerne hätten es dort auf die Ausbeutung der Naturreichtümer abgesehen, "meist unter Missachtung von Sozial- und Umweltstandards", sagte der ehemalige Bischof der Diözese Xingu im Würzburger Kiliansdom.

Wirtschaftliche Projekte wie etwa der Bau von Staudämmen, die Völker von Grund und Boden vertreiben, seien unmoralisch und ein "Verstoß gegen die Menschenrechte", unterstrich Kräutler in dem von der ARD übertragenen Gottesdienst. Misereor rückt bei seiner 58. Fastenaktion unter dem Motto "Das Recht ströme wie Wasser" die Obdachlosen in São Paulo und den Widerstand gegen einen Staudamm im Norden Brasiliens in den Mittelpunkt.

Die Fastenzeit hat am Aschermittwoch begonnen. Der Verzicht zum Beispiel auf Fleisch, Wein oder Fernsehen oder das Einüben neuer Verhaltensweisen gilt als Symbol der Buße und der spirituellen Erneuerung. In den sieben Wochen vor Ostern nehmen sich viele Christen zudem mehr Zeit für Ruhe, Besinnung und Gebet, um sich selbst und Gott näherzukommen.

Fasten um neue Lebensziele zu finden

In der evangelischen Kirche beteiligen sich inzwischen rund drei Millionen Menschen an der Fasteninitiative "7 Wochen ohne", um aus gewohnten Konsum- und Verhaltensweisen auszusteigen und neue Lebensziele zu finden. 

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