Neue Stiftungsprofessur Christlich-Jüdischer Dialog in Berlin
24. Oktober 2018
Auf Initiative der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) wird am Institut „Kirche und Judentum” der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) eine Stiftungsprofessur für Geschichte und Gegenwart des jüdisch-christlichen Verhältnisses eingerichtet.
Die Stiftungsprofessur wurde am vergangenen Montag (22. Oktober) bei einem Festakt der EKD gemeinsam mit der Theologischen Fakultät der Humbold Uiversität in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt.
Der inhaltliche Schwerpunkt des neuen Lehrstuhls liegt auf der europäischen Neuzeit, wobei insbesondere die Wirkungen von aus der Reformation hervorgegangenen Kirchen und Theologien auf das christlich-jüdische Verhältnis erforscht werden sollen. Neben einer interdisziplinären und internationalen Ausrichtung erwarten sich die Stifter insbesondere auch neue Impulse für die allgemeine und kirchlich geprägte Öffentlichkeit.
Zeichen gegen Antijudaismus und Antisemitismus
Der Vorsitzende des Rates der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, hatte die Einrichtung der Stiftungsprofessur auf Initiative der EKD im März 2017 im Rahmen der Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit in der Frankfurter Paulskirche angekündigt. Im Jubiläumsjahr „500 Jahre Reformation“ solle ein gemeinschaftliches Zeichen gesetzt werden gegen Antijudaismus und Antisemitismus auch im selbstkritischen Umgang der Evangelischen Kirche mit dem eigenen reformatorischen Erbe und ihrer Schuldgeschichte gegenüber dem Judentum.
Die Stiftungsprofessur wird für die Dauer von zehn Jahren eingerichtet. Im Anschluss daran hat die Universität zugesagt, die Professur auf eine Strukturstelle der Theologischen Fakultät zu überführen und so nachhaltig in der Universität zu verankern. Die VolkswagenStiftung und der Stifterverband unterstützen die Professur finanziell.