Personalie

Neuer Diakonie-Chef soll „ein starkes Stück Kirche“ leiten

Nach dem Gottesdienst (v.l.): Der neue Landespastor Heiko Naß, Ministerpräsident Torsten Albig und Petra Thobaben, die in den Ruhestand geht
Nach dem Gottesdienst (v.l.): Der neue Landespastor Heiko Naß, Ministerpräsident Torsten Albig und Petra Thobaben, die in den Ruhestand geht© Sven Kriszio / Evangelische Zeitung

30. Oktober 2014 von Timo Teggatz

Rendsburg. Chefwechsel beim Diakonischen Werk Schleswig-Holstein: Petra Thobaben geht in den Ruhestand, Heiko Naß kommt. Für die scheidende Landespastorin gab es Lob von höchsten Stellen.

Heiko Naß (50) ist neuer Diakoniechef in Schleswig-Holstein. In einem feierlichen Gottesdienst in der Rendsburger Christkirche wurde er von Landesbischof Gerhard Ulrich in sein neues Amt eingeführt. Zugleich wurde Vorgängerin Petra Thobaben (65) in den Ruhestand verabschiedet. Sie stand 17 Jahre lang an der Spitze der Diakonie im nördlichsten Bundesland. Zum anschließenden Empfang im "Hohen Arsenal" kamen rund 400 Gäste aus Kirche, Politik und Gesellschaft.

Thobaben habe sich "mit Leib und Seele" für Menschen eingesetzt, die es besonders schwer haben im Leben, sagte Ministerpräsident Torsten Albig (SPD). Er erinnerte an ihr großes Engagement für eine bessere Pflege. Sie habe Geld als wichtige Grundlage für eine gute Pflege gesehen, doch müsse es in erster Linie um die Betroffenen gehen. Albig erinnerte an Thobabens Optimismus, dass es möglich sei, Flüchtlinge menschenwürdig unterzubringen und ihnen besondere Fürsorge zu bieten. "Wir können auch noch mehr aufnehmen und können ihnen ein Zuhause sein."

Thobaben als "Anwältin der Schwachen" gewürdigt

Ulrich würdigte die scheidende Landespastorin als "Anwältin der Schwachen". Sie habe "nicht immer bequeme Wahrheiten im politischen Raum an- und ausgesprochen". Dabei seien ihr stets die konkreten Lebenslagen von Menschen wichtig gewesen. Auf Petra Thobaben wartet bereits eine neue Aufgabe: Nach 17 Jahren an der Spitze des Diakonischen Werks soll sie im Auftrag der Landesregierung den Missbrauch in der Kinder- und Jugendpsychiatrie von 1949 bis 1970 in Schleswig-Holstein aufarbeiten.

Den neuen Landespastor ermutigte Ulrich dazu, mit Selbstbewusstsein, aber auch "in Kenntnis der Grenzen für den Auftrag der Diakonie in der Gesellschaft" einzutreten. "Auch mit Ihnen wird die Diakonie ein starkes Stück Kirche sein", sagte der Landesbischof. Naß ist seit vielen Jahren ehrenamtlich in der Diakonie tätig. So arbeitete er auf einer Station für Schwerstpflegebedürftige, initiierte ein Projekt für Arbeitslose und begleitete Strafentlassene.

Neuer Landespastor kommt aus dem Landeskirchenamt

Naß studierte Theologie in Kiel, Bonn und Heidelberg. Nach dem Vikariat in Kiel übernahm er Pfarrstellen in Garding (Nordfriesland) und Kiel. 2005 wurde er Referent der Kirchenleitung der damaligen Nordelbischen Kirche, Ende 2009 Oberkirchenrat im Kieler Landeskirchenamt. Seitdem leitete er das Dezernat für Theologie und Publizistik. Naß ist verheiratet mit einer Pastorin, hat zwei Kinder und lebt mit seiner Familie in Schinkel (Kreis Rendsburg-Eckernförde).

Thobaben, in Cuxhaven geboren, studierte in Hamburg Evangelische Theologie und war bis 1987 zunächst Pastorin und stellvertretende Pröpstin in Wesselburen (Kreis Dithmarschen). Danach wurde sie Referentin der Kirchenleitung in Kiel. Im Oktober 1990 übernahm sie das Dezernat für Erziehung, Schule und Fortbildung im Kieler Kirchenamt, im Juli 1997 wurde sie als erste Frau Chefin der Diakonie in Schleswig-Holstein. Thobaben hat drei verheiratete Söhne und sieben Enkel in Deutschland, der Schweiz und Schweden.

Das Diakonische Werk Schleswig-Holstein mit Sitz in Rendsburg ist nach eigenen Angaben der größte Wohlfahrtsverband im nördlichsten Bundesland. Hier arbeiten 28.000 Hauptamtliche in 750 Einrichtungen in freier Trägerschaft. Zudem engagieren sich viele tausend Ehrenamtliche.

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