Straßenmagazin "Hempels"

Neues Projekt: Mobilheime gegen Wohnungsnot

Hempels-Verkäuferin in Kiel
Hempels-Verkäuferin in Kiel© Foto: epd/Hartmut Schulz

12. Februar 2016 von Simone Viere

Kiel. Mit einer Jubiläumsveranstaltung im Kieler Landeshaus ist am Donnerstag das 20-jährige Bestehen von Schleswig-Holsteins Straßenmagazin "Hempels" gefeiert worden. Vor rund 200 Gästen stellte der Vorsitzende des "Hempels"-Vereins und Mitbegründer Jo Tein ein neues Projekt vor, mit dem arme Menschen mit Wohnraum versorgt werden sollen. Noch in diesem Jahr werden mit finanzieller Hilfe der Diakonie-Stiftung Schleswig-Holstein erste Wohnungen und winterfeste mobile Wohnheime angeschafft. Diese sollen dann zu bezahlbaren Mieten an Bedürftige vermietet werden.

Der Leiter des Diakonischen Werkes Schleswig-Holstein, Landespastor Heiko Naß, wies darauf hin, dass die in einem Nortorfer Unternehmen gebauten mobilen Wohnheime pro Einheit rund 50.000 Euro kosten. Darin sind zwei kleine Wohnungen untergebracht. Mittelfristig sollen zehn Einheiten angeschafft und rund um die Kieler Förde aufgestellt werden, sagte Naß. Hintergrund ist, dass in Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt kaum noch günstiger Wohnraum angemietet werden kann.

Kaum noch günstiger Wohnraum in Kiel

Nach den Worten von Tein verkaufen derzeit 250 Frauen und Männer das Straßenmagazin im nördlichsten Bundesland. 50 Prozent des Verkaufspreises von 1,80 Euro sind ihr Verdienst. "Hempels" wird mittlerweile in allen größeren Städten Schleswig-Holsteins von sozial Benachteiligten und wohnungslosen Menschen verkauft. Weiter sind 25 angestellte Mitarbeiter für die Straßenzeitung tätig, dazu kommen noch 25 ehrenamtliche Kräfte. "Hempels" bekommt seit dem Start im Jahr 1996 keine staatlichen Zuschüsse. "Die wollen wir auch nicht, wir wollen unabhängig bleiben", betonte Tein auf der Veranstaltung.      

Ministerpräsident Torsten Albig: Hempels "ein großes Netzwerk der Hilfe" 

Auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) gratulierte den "Hempels"-Machern. "Hempels ist mehr als ein Straßenmagazin. Es ist ein großes Netzwerk der Hilfe und das Megafon armer und wohnungsloser Menschen", so Albig in einer auf der Veranstaltung verlesenen Gratulation. "Hempels ist eine Lobbyorganisation für Menschen in Not."

Das Besondere an "Hempels" sollte in den Anfangsjahren sein, das nicht journalistische Profis für Wohnungslose eine Zeitung machen, sondern sie selbst Texte liefern. Das Konzept wurde im Laufe der Zeit verändert. Seit 2003 wird die Redaktion von einem ausgebildeten Journalisten geleitet. Ansprüche der Leserschaft machten den Schritt in die Professionalisierung nötig. Doch auch weiterhin können die Zeitungsverkäufer eigene Texte im Blatt mit einer Auflage von derzeit 20.000 Exemplaren veröffentlichen.

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