Neumünsteraner können sich wieder auf Kirchturmuhr verlassen
31. Mai 2016
Neumünster. Die rund 77.000 Einwohner von Neumünster können sich wieder auf ihre Kirchturmuhr verlassen. Die alte Uhr auf dem Jahr 1951 am Turm der zentralen evangelischen Anscharkirche in der Stadtmitte läuft wieder. Knapp 4.000 Euro hat sich die Anscharkirchengemeinde die notwendige Reparatur kosten lassen.
Seit November vergangenen Jahres hatte die Kirchturmuhr der Gemeinde Sorgen gemacht. Sie ging 25 Minuten und mehr pro Woche nach. Schließlich entschied die Gemeinde sich, die Zeiger bei Punkt 12 Uhr anzuhalten. "Daraufhin haben uns viele Menschen angerufen, uns E-Mails geschrieben und gefragt, wann man sich wieder auf den Blick zum Kirchturm verlassen kann", erinnert sich Pastor Stefan Bemmé.
"Das Alte hat auch seinen Wert"
Drei Tage lang war ein Uhrmacher aus dem Osnabrücker Land aktiv. Er zerlegte das Werk aus dem Jahr 1951 komplett, tauschte abgenutzte Zahnräder aus, zog das Gestänge fest und justierte die Mechanik neu. Dass eine mechanische Uhr nie so genau sein kann wie ein modernes Werk macht Bemmé nichts aus. Im Gegenteil: "Gerade in einer Zeit, in der alles immer ganz exakt sein muss, möchten wir zeigen: Das Alte hat auch seinen Wert." Die nach dem Bischof Ansgar benannte Kirche wurde 1913 als zweite große evangelische Kirche der Stadt eingeweiht.
