Nordkirchen-Statistik: Mehr Ehrenamtliche fühlen sich als aktiver Teil ihrer Kirche
15. Juli 2016
Noch nie haben sich so viele Menschen im Norden ehrenamtlich engagiert wie 2015: Über 84.000 Helfer haben sich im vergangenen Jahr in der Nordkirche für andere eingesetzt. Das sind gut 1250 mehr als im Vorjahr – und so viele wie noch nie seit dem Jahr 2000, wie die aktuellen Statistikzahlen für die Nordkirche belegen.
Ein besonderer Schwerpunkt für Ehrenamtliche in der kirchlichen Arbeit war 2015 die Hilfe für Flüchtlinge. Doch auch in Kirchengemeinderäten, bei der Gottesdienstgestaltung, in Chören oder bei Besuchsdiensten übernehmen nordkirchenweit Zehntausende Verantwortung. Ihre Zahl wuchs um fast 14.000 in den vergangenen 15 Jahren an.
Engagement für Flüchtlinge ein Schwerpunkt der Ehrenamtsarbeit
Für Kristin Junga, Leiterin der Arbeitsstelle Ehrenamt der Nordkirche, spiegeln diese Zahlen einen gesamtgesellschaftlichen Wandel wider: „Menschen sind heute weniger selbstverständlich als noch vor 15 Jahren Mitglied. Das gilt auch für Vereine, Parteien und Gewerkschaften.“ Gleichzeitig sei in der Nordkirche ein weiterer Trend spürbar. „Wenn sich Menschen für die Mitgliedschaft entscheiden, ist damit immer häufiger auch aktives Handeln verbunden“, so Junga. „Wachsendes ehrenamtliches Engagement ist Ausdruck eines stärkeren Zugehörigkeitsgefühls.“
Zwischen der dänischen und der polnischen Grenze gehören der Nordkirche mit Stand 31. Dezember 2015 derzeit 2.103.379 Mitglieder an. Gegenüber dem Vorjahr sank damit ihre Zahl um rund zwei Prozent. Der wichtigste Faktor bei der Entwicklung der Kirchenmitgliederzahl sei der demographische Wandel, teilte die Pressestelle der Nordkirche mit.
Bei Konfirmationen ist Schleswig-Holstein Spitzenreiter
Die Stärke der Geburtsjahrgänge beeinflusst auch die Zahl der Konfirmationen. 2015 wurden in der Nordkirche 18.928 Jugendliche konfirmiert. Im Vergleich: 2014 waren es 20.759. Spitzenreiter der drei Nordkirchen-Bundesländer ist dabei Schleswig-Holstein, das deutschlandweit bei der Zahl der Konfirmierten im Jahr 2014 zusammen mit Niedersachsen an der Spitze lag – mit statistisch 1,1 Konfirmierten je 100 Kirchenmitglieder. Die Nordkirche insgesamt gehört mit statistisch 0,9 Konfirmierten (2014) je 100 Kirchenmitglieder (Stand 31.12.2013) zur Spitzengruppe unter den Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Zunahme an Wiedereintritten
Einen deutlichen Rückgang verzeichnet die Nordkirche bei den Kirchenaustritten. Ihre Zahl ist 2015 mit rund 27.900 um knapp ein Viertel (24,3 Prozent) gegenüber dem Vorjahr gesunken. Parallel wurden im vergangenen Jahr mehr Menschen in die Nordkirche aufgenommen als 2014. Ihre Zahl wuchs von 3.017 (2014) auf 3.140 (2015), was vor allem auf Wiedereintritte zurückzuführen ist: Fast 84 Prozent der Aufgenommenen waren zuvor aus einer evangelischen Landeskirche ausgetreten, die Übrigen sind aus anderen christlichen Kirchen und Gemeinschaften zur Nordkirche konvertiert.