Ostern 2016

Osterbotschaften der Kirchen: "Kultur der Hoffnung" gegen Angst und Unsicherheit

Ostern (Symbolbild)
Ostern (Symbolbild)© iStock

28. März 2016 von Simone Viere

Trotz Terroranschlägen, weltweiter Gewalt und Flüchtlingskrise nicht die Zuversicht auf eine bessere Zukunft aufgeben: Diese Botschaft haben die christlichen Kirchen an Ostern in den Mittelpunkt gestellt.

Die Spirale von Terror und Gewalt durchbrechen: Die beiden großen Kirchen in Deutschland haben in ihren Osterbotschaften zu Zuversicht ermutigt. Viele Bischöfe warnten angesichts zunehmender Unsicherheiten vor Resignation.

Hoffnung in die Welt tragen

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, rief im ZDF-Fernsehgottesdienst am Ostersonntag in Fürth dazu auf, die Zeichen der Hoffnung nicht zu übersehen. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der Münchner Kardinal Reinhard Marx, forderte die Christen auf, Hoffnung in die Welt zu tragen.

Beispiele der Hoffnung seien unter anderem der teilweise Waffenstillstand in Syrien oder die Ergebnisse der Klimakonferenz in Paris, fügte Bedford-Strohm hinzu. Dazu gehöre auch die Hilfsbereitschaft und Empathie der Deutschen für Flüchtlinge, "die uns bis vor kurzem keiner zugetraut hat". Die biblische Botschaft von Ostern sei eine "große Hymne der Hoffnung", sagte Bedford-Strohm, der auch bayerischer Landesbischof ist.

Kardinal Marx: Als Christen aktiv in politische Debatten einmischen

Kardinal Marx räumte in seiner Osterbotschaft ein, Terror und Gewalt könnten nicht durch eine "einfache Hoffnungsrhetorik" überwunden werden. Deswegen müssten die Christen mit ihrem Leben einstehen für die Glaubwürdigkeit dieser Hoffnungsbotschaft.

Dazu gehöre auch, dass sie sich aktiv in die gesellschaftlichen und politischen Debatten einmischen, erklärte er. Sie dürften nicht nur "kritisierend am Wegrand" stehen, sondern müssten Träger einer Kultur der Hoffnung sein, die vom Evangelium inspiriert ist.

Nach Ansicht der stellvertretenden EKD-Ratsvorsitzenden Annette Kurschus zeigt Ostern, dass Hoffnung und Freude auch angesichts von Leid und Tod in der Welt möglich sind. "Osterfreude ist kein einfaches Pläsier, kein leichtes Frühlingsgefühl", sagte die westfälische Präses in ihrer Predigt am Ostermontag in Bielefeld. "Der Tod wütet zwar weiter, aber er hat sein Recht auf uns verloren", sagte sie.

Bischof Meister: Sich nicht von der Angst lähmen lassen

"Terror ist Gotteslästerung", wiederholte der evangelische Landesbischof Ralf Meister in der Marktkirche in Hannover die Reaktion von Bedford-Strohm auf die Anschläge in Brüssel. Niemand solle sich von der Angst lähmen lassen. Christen hielten fest an der Überzeugung, dass es eine Welt ohne Schrecken geben könne. Meister forderte zugleich zur Solidarität mit den bedrängten Christen in Syrien auf.

Margot Käßmann, die Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), plädierte dafür, terroristische Gewalt nicht mit Gegengewalt zu beantworten: "Jesus hat eine Herausforderung hinterlassen: Liebet eure Feinde! Betet für die, die euch verfolgen!", sagte die frühere Ratsvorsitzende der EKD der "Bild am Sonntag". Für Terroristen, die meinten, Menschen im Namen Gottes töten zu dürfen, sei das die größte Provokation. Käßmann sagte: "Wir sollten versuchen, den Terroristen mit Beten und Liebe zu begegnen."

Lutherischer Weltbund: Als Christen für Menschen in Not eintreten

Der Lutherische Weltbund rief die Christen auf, für Flüchtlinge und andere Menschen in Not einzutreten. Christen sollten ihren bedürftigen Mitmenschen mit Respekt begegnen und auf alle "mögliche Weise helfen", erklärte der Weltbund in Genf.

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung (Darmstadt) wandte sich "gegen ein Versinken in Verzweiflung". An diesem Osterfest stünden vielen Menschen noch ganz unmittelbar die Bilder der Terroranschläge von Brüssel vor Augen, sagte Jung. Allerdings gebe es keine einfachen Lösungen, um den Terror zu bekämpfen. Dazu sei die Lage in der Welt zu kompliziert. Ein erster Schritt könne aber sein, Gewalt nicht einfach mit neuer Gewalt zu beantworten.

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