Hauptpastoren-Wahl

Pastor aus Rom will Hauptpastor an St. Petri werden

Jens-Martin Kruse, Pastor der deutschen Gemeinde in Rom, ist einziger Kandidat für das Hauptpastorenamt an St. Petri. Am Sonntag hat sich der 47-jährige promovierte Theologe mit einem Gottesdienst vorgestellt. Die Wahl ist am 5. Juli.
Jens-Martin Kruse, Pastor der deutschen Gemeinde in Rom, ist einziger Kandidat für das Hauptpastorenamt an St. Petri. Am Sonntag hat sich der 47-jährige promovierte Theologe mit einem Gottesdienst vorgestellt. Die Wahl ist am 5. Juli. © epd-bild/Thomas Morell

19. Juni 2017 von Lena Modrow

Gottesdienste, Angebote für Familien und die Zusammenarbeit mit anderen Kirchen - das sind die Schwerpunkte seiner Arbeit. Mit einem Gottesdienst hat sich Pastor Jens-Martin Kruse am Sonntag in der City-Hauptkirche St. Petri (Mönckebergstraße) vorgestellt. Der 47-jährige Theologe ist einziger Kandidat bei der Hauptpastoren-Wahl am 5. Juli.

So tritt er möglicherweise in die Fußstapfen seines Vaters: Wilfried Kruse war von 1998 bis 2002 Hauptpastor an St. Petri. Jens-Martin Kruse selbst ist seit 2008 Pastor der deutschen Gemeinde in Rom.

Mit Menschen in Kontakt kommen. "die mit Kirche nichts am Hut haben"

Die Hauptkirche St. Petri könnte ein "Laboratorium" sein, um neue Wege der kirchlichen Arbeit zu gestalten, sagte Kruse beim Gemeindegespräch nach dem Gottesdienst. Die zentrale Lage biete die Chance, mit Menschen in Kontakt zu kommen, "die mit Kirche nichts am Hut haben". Kirchliche Arbeit sei immer dort attraktiv, wo sie gut und professionell gemacht werde. Wichtig sei ihm der persönliche Kontakt zu den Menschen.

Kruse: Nur mit "halben Herzen" zu lieben, reicht nicht aus

In seiner Predigt warb Kruse dafür, die biblischen Geschichten neu zu entdecken. Die alten Texte würden dazu einladen, das eigene Leben zu befragen und neu auszurichten. Jesus habe seine Botschaft klar formuliert, aber immer auch seine Gegner zum Gespräch eingeladen. Gottes Liebe zeige sich in Gastfreundschaft, Solidarität und Großzügigkeit der Menschen. Der Glaube sei eine Herzenssache. Nur mit "halben Herzen" zu lieben, reiche nicht aus.

Papst Franziskus war schon Gast in der Gemeinde in Rom

Kruse könnte Nachfolger von Hauptpastorin Martina Severin-Kaiser werden, die am 8. Juli 2016 im Alter von 57 Jahren überraschend gestorben war. Seine Amtszeit in Rom läuft 2018 aus. Prominentester Gast in seiner Gemeinde war im November 2015 Papst Franziskus. Kruse ist in Buchholz (Nordheide) und Hamburg aufgewachsen. Nach seinem Theologie-Studium in Hamburg und Wien promovierte er über die Anfänge der Reformation. Danach war er Gemeindepastor in Quickborn-Hasloh (bei Hamburg).

 

 Info

Am Mittwoch (21. Juni, 19.30 Uhr) hält Kruse im Gemeindehaus einen Vortrag über seine Ziele für die Arbeit an der Hauptkirche. Anschießend stellt er sich den Fragen der Besucher. Die Synode (Kirchenparlament) des Kirchenkreises Hamburg-Ost kommt am 5. Juli zusammen, um über den neuen Hauptpastor zu entscheiden.

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