Eine gute Idee

Pastor will durch neue Job-App Flüchtlingen helfen

Pastor Gunnar Urbach stellt das Logo der Job-App auf seinem Handy vor
Pastor Gunnar Urbach stellt das Logo der Job-App auf seinem Handy vor© Timo Teggatz, Evangelische Zeitung

22. März 2016 von Simone Viere

Noch ist es nur eine Idee: Mit einer Job-App will Pastor Gunnar Urbach, Fundraiser im Kirchenkreis Hamburg West / Südholstein, Flüchtlingen Praktika vermitteln. Der Einfall kam gut an: Bei einem Ideen-Wettbewerb von Google gewann Urbach 10 000 Euro für das Projekt.

Ein kleiner bunter Ballon brachte Gunnar Urbach 10 000 Euro. Der Fundraiser des Kirchenkreises Hamburg West / Südholstein hatte sich mit seiner neuesten Idee bei der "Impact Challenge" des Internet-Giganten Google beworben, und während der Preisverleihung in Berlin empfahl der Moderator den Gästen, einen Blick auf ihr Namensschild zu werfen. Wer dort einen Aufkleber mit einem Ballon finden würde, dessen Projekt werde Google im Rahmen des Ideen-Wettbewerbs mit 10 000 Euro unterstützen.

Gute Idee: Job-App für Flüchtlinge

Gunnar Urbach aus Norderstedt hatte einen solchen Ballon, aber vor allem hatte er eine gute Idee: Er möchte eine Job-App für Flüchtlinge auf den Markt bringen. Damit sollen Asylbewerber leichter einen Platz für ein Praktikum finden. Der Einfall kam Urbach im vergangenen Jahr nach Gesprächen mit Ehrenamtlichen aus der Flüchtlingshilfe und Mitarbeitern des Job-Centers.

Das Problem: Flüchtlinge ohne anerkannten Status dürfen keine feste Arbeit annehmen, sondern nur Praktika absolvieren. Doch Praktika werden im Job-Center nicht vermittelt. Deshalb ist es für Flüchtlinge, die kein Deutsch sprechen, schwierig, einen Platz zu finden. Also musste man die Asylbewerber und die Unternehmen zusammenbringen.

So entstand die Idee mit der App, denn zu solchen Anwendungen auf Smartphones haben die Flüchtlinge einen besseren Zugang als zu einer Homepage. In einer solchen App sieht Urbach noch einen weiteren Vorteil: "Integration geschieht durch Bildung und Arbeit", sagt er.

Fünf Unternehmen haben Interesse an der App angemeldet

Doch bis die Anwendung nutzbar ist, dauert es noch: Momentan klärt Urbach mit Unternehmen, welche Angaben sie von den potenziellen Praktikanten brauchen, damit daraus die Datenbanken erstellt werden können. Danach möchte er sich eine Internet-Agentur suchen, die die Programmierung übernimmt. Nach seinem Erfolg bei der "Google Impact Challenge", die kreative Ideen für den guten Zweck prämierte, haben sich bereits fünf Unternehmen gemeldet, die das Projekt übernehmen wollen. 

Zum Start der App soll es 50 Praktikumsplätze  geben

Außerdem hat Gunnar Urbach noch eine weitere Aufgabe vor sich: Er will mit Unternehmen aus Norderstedt und Umgebung sprechen, damit diese in der App einen Praktikumsplatz anbieten. "30 bis 50 Plätze sollten zum Start angeboten werden", sagt Urbach. So könnten sich die bis zu 4000 Asylbewerber im Norderstedter Raum gut ein Praktikum über die App suchen, die in mehreren Sprachen angeboten werden soll. Beim Aufspüren der Praktikumsplätze setzt Urbach auf seine Vernetzung vor Ort, denn in Norderstedt war er 33 Jahre lang Gemeindepastor.

App soll bis zum Sommer fertig sein

Bei der Entwicklung der App verfolgt Urbach ein "ehrgeiziges Zie", wie er selbst sagt: Schon im Sommer soll sie zum Download bereitstehen. Zunächst ist sie nur vorgesehen für die Vermittlung von Praktika in Norderstedt und Umgebung. Doch wenn die Idee ankommt, kann Urbach sich vorstellen, bundesweit Unternehmen und Flüchtlinge zusammenzubringen. Die Voraussetzungen dafür berücksichtigt er schon jetzt, zum Beispiel bei der Planung der Datenbank für die Job-App.

Dass die App das Potenzial dazu hat, beweist nicht zuletzt der Erfolg bei dem Ideen-Wettbewerb in Berlin. Dort hatten sich 2200 Teilnehmer beworben, über die besten 200 Projekt konnte jedermann im Internet abstimmen. Urbachs Projekt landete in den Top 100, die jeweils mit 10 000 Euro gefördert wurden. Diese Geld hat Urbach auf einem Konto des Kirchenkreises angelegt und hofft, dass es ausreicht, um seine Idee zu realisieren. Denn es könne auch sein, dass er noch weitere Mittel brauche. 

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