Trauer und Mahnung

Pommern gedenket deportierten Juden

Vor 81 Jahren begannen in Pommern die Deportationen. An die Opfer der NS-Verbrechen erinnern im Februar mehrere Gemeinden mit Andachten.
Vor 81 Jahren begannen in Pommern die Deportationen. An die Opfer der NS-Verbrechen erinnern im Februar mehrere Gemeinden mit Andachten. © Tim Umphreys, unsplash

05. Februar 2021

In Vorpommern wird ab diesem Wochenende an die Deportation pommerscher Juden vor 81 Jahren erinnert. Geplant sind etwa stille Andachten mit Blumen-Niederlegungen. Zudem wird es auch einen digitalen ökumenischen Gottesdienst geben.

Beteiligt sind etwa die Kirchengemeinden in Heringsdorf, Greifswald und Stralsund. Die Heringsdorfer Kirchengemeinde will das Gedenken bereits an diesem Sonntag (7. Februar) um 11 Uhr im Gottesdienst begehen. 

Gedenken am Ort des jüdischen Gebetssaals 

In Greifswald können am 12. Februar in einer stillen Andacht in der Mühlenstraße 10 am Ort des früheren jüdischen Gebetssaals ab 17 Uhr Blumen niedergelegt, Kerzen entzündet und leise Gebete gesprochen werden. Die ursprünglich geplanten Veranstaltungen in Greifswald werden wegen der Corona-Pandemie auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

Ökumenischer Youtube-Gottesdienst

In Stralsund gibt es am 13. Februar um 12 Uhr einen digitalen ökumenischen Gedenkgottesdienst im Gedenken an die ersten Deportationen von jüdischen Menschen aus Stralsund. Wer sich dem Gedenken anschließen möchte, kann sich den Livestream auf Youtube ansehen

Dieses Jahr feiern mehrere Städte und Gemeinden "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland". Daran beteiligen sich auch Kirchen und kirchliche Einrichtungen. 

In Stralsund sind vom 23. bis 29. August im Bürgergarten jüdische Filmtage geplant. Ab 31. Oktober bis zum Jahresende soll zudem in der Stralsunder Kulturkirche St. Jakobi die Wanderausstellung "Un-er-setz-bar" vom Erinnerungsort Topf & Söhne aus Erfurt gezeigt werden. Die Ausstellung ist fünf Holocaust-Überlebenden und ihren Familien gewidmet. 


Zum Hintergrund

In Pommern begannen am 12. und 13. Februar 1940 die Deportationen deutscher Juden durch die Nationalsozialisten. Die überfallartigen Verhaftungen erfolgten im Morgengrauen. Die Betroffenen konnten nur das Notwendigste einpacken. Deportiert wurden 1200 pommersche Juden aus dem Regierungsbezirk Stettin, darunter fünf aus Greifswald. Sie wurden in Stettin gesammelt und von dort zunächst in jüdische Ortschaften und Siedlungen im Gebiet Lublin verbracht. Bald darauf begann die systematische Vernichtung.

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