Festgottesdienst

Pommerscher Bischof Abromeit wird aus dem Amt verabschiedet

Der pommersche Bischof Hans-Jürgen Abromeit
Der pommersche Bischof Hans-Jürgen Abromeit © Hernandez / Nordkirche

11. September 2019 von Nicole Kiesewetter

Der pommersche Bischof Hans-Jürgen Abromeit wird am Sonnabend, 14. September, mit einem Festgottesdienst im Greifswalder Dom aus seinem Amt verabschiedet. 18 Jahre war der gebürtige Westfale Bischof in Pommern: 2001 kam er nach Greifswald, seit Pfingsten 2012 ist er Bischof in der Nordkirche, an deren entstehen er einen entscheidenden Anteil hatte:

Ein Brief war es, der die Weichen für die 2012 gegründete Nordkirche stellte. Die Verhandlungen der damaligen Pommerschen mit der Mecklenburgischen Landeskirche für einen Zusammenschluss steckten bereits geraume Zeit fest, als Hans-Jürgen Abromeit einen Brief an die damalige nordelbische Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter schrieb. Da es bereits einen Kooperationsvertrag zwischen Nordelbien und Pommern gab, der die gegenseitige Information über wichtige Vorgänge vorsah, habe er sich "verpflichtet gefühlt", sich in dieser verfahrenen Situation an den Partner im Westen zu wenden.

Gründung der Nordkirche "eine Erfolgsgeschichte"

Der Brief sei wohl in der Tat eine Weichenstellung gewesen, sagt Abromeit heute mit verhaltenem Stolz und lobt gleichzeitig die "große Weisheit der damaligen Nordelbischen Kirche", sich auf Verhandlungen zu einem Zusammenschluss einzulassen - "auf Augenhöhe", wie er bis heute betont. Und so wundert es auch nicht, dass der 64-Jährige, der am Sonnabend in einem Festgottesdienst im Greifswalder Dom verabschiedet wird, die Gründung der Nordkirche als "eine Erfolgsgeschichte" sieht.

Mit einem Festgottesdienst im Ratzeburger Dom wurde Pfingsten 2012 die Gründung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland gefeiert
1© Hanno Gutmann, epd-bild

"Was das Lebensgefühl angeht, sind wir schon gut zusammen gewachsen", sagt er. Durch die Fusion der drei ehemaligen Landeskirchen Nordelbien, Mecklenburg und Pommern seien "sehr nachhaltige Strukturen entstanden", die über viele Jahre tragen würden. Die Mitgliederzahlen im Sprengel Mecklenburg und Pommern "werden gewaltig kleiner werden", prognostiziert Abromeit. Dies sei jedoch kein Grund, "Untergangsszenarien" anzudeuten: "Das geht an der Realität vorbei". Vielmehr lasse sich die Vitalität der Kirchengemeinden nicht an ihrer Mitgliederzahl messen.

Werdegang Hans-Jürgen Abromeit

Abromeit studierte in Wuppertal und Heidelberg Evangelische Theologie. Nach seinem Vikariat in Heidelberg und Jerusalem war er Pfarrer im westfälischen Gevelsberg und wissenschaftlicher Assistent in Münster. Er promovierte über den Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer und wurde 1994 Dozent am Pastoralkolleg der Evangelischen Kirche von Westfalen. Später unterrichtete er auch am Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung in Schwerte-Villigst.

Abromeit über Bonhoeffer: "Er hat mir einen anderen Zugang zu Pommern eröffnet"

Bonhoeffer, der acht Jahre in Pommern gewirkt hat, sei für ihn nicht nur theologischer Wegweiser gewesen, hat Abromeit immer wieder betont. "Er hat mir einen anderen Zugang zu Pommern eröffnet - ich kannte dieses Land, in das ich 2001 nach meiner Wahl gekommen bin, obwohl ich es vorher nie gesehnen hatte."

Tilman Jeremias als Nachfolger gewählt

Seit Gründung der Nordkirche hatte Abromeit gemeinsam mit Bischof Andreas von Maltzahn (Schwerin) den Sprengel Mecklenburg und Pommern geleitet. Zu ihrem gemeinsamen Nachfolger mit Sitz in Greifswald ist bereits Tilman Jeremias (Rostock) gewählt. Zuvor war Abromeit seit September 2001 Bischof der Pommerschen Evangelischen Kirche. Die Reduzierung der Bischofssitze war bei Gründung der Nordkirche festgelegt worden. Jeremias (53) wird am 31. Oktober im Greifswalder Dom in sein Amt eingeführt. Zum Sprengel Mecklenburg und Pommern gehören zwei Kirchenkreise mit insgesamt knapp 247.000 Christen.

Biografie über Bugenhagen geplant

Auch im Ruhestand sieht der Vater von fünf erwachsenen Kindern seine private Zukunft in Greifswald. Er plant, eine volkstümliche Biografie über den pommerschen Reformator Johannes Bugenhagen zu schreiben und gemeinsam mit seiner Frau wieder häufiger die Familie in Westfalen besuchen. Außerdem bleibt er zunächst Vorsitzender des Jerusalem-Vereins und im Vorstand der Jerusalem-Stiftung: "Mein Nah-Ost-Engagement geht weiter."

Da Abromeit bei seiner Verabschiedung noch nicht das offizielle Rentenalter erreicht hat, wird er für einige Monate einen Lehr- und Forschungsauftrag am Greifswalder Institut zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung ausüben. "Und danach übernehme ich erst einmal ein Jahr lang gar keine Dienste".

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