„Interreligiöser Showkampf“

Premiere für das Kabarett zwischen Kreuz und Koran

Gegenseitige Attacken sind garantiert, wenn Lutz von Rosenberg Lipinsky (li.) und Kerim Pamuk auftreten. Sie versprechen einen Showkampf mit Bibel und Koran
Gegenseitige Attacken sind garantiert, wenn Lutz von Rosenberg Lipinsky (li.) und Kerim Pamuk auftreten. Sie versprechen einen Showkampf mit Bibel und Koran© Timo Teggatz / Evangelische Zeitung

12. März 2015 von Timo Teggatz

Hamburg. Der eine ist Christ, der andere Muslim, und beide stehen schon seit vielen Jahren auf der Comedy-Bühne. Da lag es für die beiden Freunde nahe, ein gemeinsames Programm zu schreiben, sozusagen einen „interreligiösen Showkampf“. Am kommenden Sonnabend steigt die Premiere in Hamburg.

Mit einem Auftritt auf dem Hamburger Kirchentag fing alles an. Dort standen Kerim Pamuk und Lutz von Rosenberg Lipinsky  gemeinsam im Mai 2013 auf der Bühne. Im Harburger Rieckhof witzelten sie zusammen über Jesus und Mohammed, die Bibel und den Koran. Die Besucher erwiesen sich damals als besonders kritisch, erinnern sich die beiden heute. Sie hätten es daran gemerkt, dass nach Witzen über Religionen kurze Pausen entstanden, in denen die Zuschauer entschieden, ob sie darüber lachen durften. Doch die Besucher beim Kirchentags-Auftritt waren nicht nur kritisch, sondern vor allem eines: sehr angetan davon, dass endlich mal jemand den Ernst aus dem Thema nahm.

Und so machten die beiden Profi-Comedians sich daran, aus dem  Auftritt beim Kirchentag eine abendfüllende Veranstaltung zu machen. Dabei konnten sie auf eigene Erfahrungen zurückgreifen, denn das Thema Religion kam in ihren Programmen immer mal wieder vor, zum Beispiel bei Kerim Pamuks „Burka und Bikini“. Jetzt, knapp zwei Jahre später, präsentieren die beiden Hamburger das fertige Produkt: „Brüder im Geiste – Kabarett zwischen Kreuz und Koran“ feiert am kommenden Sonnabend, 14. März, Premiere im Lustspielhaus Alma Hoppe. Nach einem weiteren Auftritt in Hamburg gehen die beiden mit dem Programm auf bundesweite Tour. 30 Auftritte sind bis Ende des Jahres schon gebucht.

„Jesus, 30 Jahre alt, echter Rock‘n‘Roller“

Wer zu einem dieser Auftritte kommt, erlebt einen „interreligiösen Showkampf“, wie die beiden ankündigen. Gleich zu Beginn des Abends versuchen sich die beiden mit ihrer Religion gegenseitig zu übertrumpfen, und zwar geordnet nach Kategorien. „Mohammed, 60 Jahre, Prophet und Mediator, fünf Hauptfrauen und eine unbekannte Anzahl von Nebenfrauen und Kindern“, sagt Pamuk, und von Rosenberg Lipinsky kontert: „Jesus, etwa 30 Jahre, echter Rock‘n‘Roller, starb jung und für unsere Sünden.“

Auch aktuelle Themen wie der Terror des IS oder der Anschlag auf das Magazin Charlie Hebdo werden auf der Bühne verarbeitet. Dafür haben die beiden in den vergangenen Monaten das Programm extra umgeschrieben – wenn auch weniger, als man denken könnte. „Das Thema Fundamentalismus hatten wir sowieso dabei“, sagt von Rosenberg Lipinsky. Diese Themen auszuklammern, weil sie so heikel sind – das kam für die beiden nicht infrage. Sie hoffen, mit ihrem Programm vielleicht sogar etwas Schärfe aus der Diskussion nehmen zu können. Denn sie wollen nicht nur unterhalten, sondern auch informieren.

Show-Bühne statt Kanzel

Das Zeug dazu haben sie: „Wir besitzen die Kompetenz und das Talent“, sagen sie mit einem Augenzwinkern. In der Tat sind die Hamburger schon mehrere Jahrzehnte auf Deutschlands Comedy-Bühnen zu Hause. Und gerade beim Thema Religion sind sie ausgewiesenermaßen Experten: Pamuk ist praktizierender Muslim, der Christ von Rosenberg Lipinsky hat sogar Theologie studiert, ehe er sich gegen die Kanzel und für die Bühne entschied. Allerdings geben die beiden zu, dass sie nicht regelmäßig zu Gottesdiensten gehen. Dafür hätten sie aber „die beste Ausrede der Welt“. Denn als Comedian müsse man am Wochenende immer arbeiten.

Info

Das Programm feiert am Sonnabend, 14. März, Premiere im Lustspielhaus Alma Hoppe (20 Uhr). Karten: 040 / 555 6 555 6.

<link http: www.almahoppe.de link-extern>www.almahoppe.de

Weiterer Auftritt am Sonntag, 29. März, auf dem Theaterschiff (18 Uhr). Karten: 040 / 696 50 560.

<link http: www.theaterschiff.de link-extern>www.theaterschiff.de

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