Festgottesdienst

Restaurierter Borman-Altar: Der alte Glanz ist zurück

22 Jahre lang wurde der bedeutende Borman-Altar aus dem 16. Jahrhundert in der Güstrower Pfarrkirche restauriert. Mit einem Festgottesdienst wird am Sonntag, 13. September, das Ende der Arbeiten gefeiert
22 Jahre lang wurde der bedeutende Borman-Altar aus dem 16. Jahrhundert in der Güstrower Pfarrkirche restauriert. Mit einem Festgottesdienst wird am Sonntag, 13. September, das Ende der Arbeiten gefeiert© epd/Marion Wulf-Nixdorf

10. September 2015 von Simone Viere

Güstrow. 22 Jahre lang wurde der bedeutende Borman-Altar aus dem 16. Jahrhundert in der Güstrower Pfarrkirche für rund 500.000 Euro restauriert. Mit einem Festgottesdienst wird jetzt das Ende der Arbeiten gefeiert.

Der Borman-Altar in der Güstrower Pfarrkirche zählt zu den bedeutendsten Altären Norddeutschlands. Entstanden ist er 1522 in der Werkstatt des Brüsseler Schnitzers Jan Borman. 22 Jahre lang wurde er restauriert - jetzt ist er fertig. Mit einem Festgottesdienst am Sonntag, 13. September um 10 Uhr wird der Altar eingeweiht. Die Predigt hält Bischof Andreas von Maltzahn. Während eines zweitägigen Kolloquiums am Wochenende geben die Restauratoren zudem Einblick in ihre Arbeit. 

Restaurierung dauerte 22 Jahre

500.000 Euro hat die Restaurierung gekostet, rund drei Viertel davon kamen von Stiftungen. 2006 übernahm der damalige Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) die Schirmherrschaft. Im Mittelschrein und auf den Flügeln zeigt der Altar Szenen aus der Passionsgeschichte. Die sechs Gemälde der Rückwand stellen Maria, die heilige Katharina sowie die Apostel Petrus und Paulus dar. 

Manchmal bleiben Besucher wie angewurzelt stehen, wenn sie die Güstrower Pfarrkirche betreten, erzählt Elisabeth Taetow. "Denn sie sind so begeistert von dem Altar." Die 77-Jährige war von 1978 bis 1996 Pastorin an der Pfarrkirche und hat sich danach ehrenamtlich für ihre Kirche engagiert. Taetow selbst ist eine der größten Fans des Schnitzaltars. Unter den 180 Figuren gebe es keine zwei gleichen Gesichter, sagte sie. Ein Kriegsknecht habe eine Warze im Gesicht, und bei zwei Kindern könne man ihre ausgestreckte Zunge sehen.

Besonderer Dank an Elisabeth Taetow:  "Unermüdlich und unerbittlich" 

Während der Feierlichkeiten soll deshalb auch Elisabeth Taetow in besonderer Weise geehrt werden. Die frühere Pastorin hatte 1997 den Förderverein ins Leben gerufen und dafür dreißig Mitstreiter, zahllose Förderer und Spender begeistert. Jeder Spender bekam von ihr eine persönliche Dankeskarte. "Unermüdlich und unerbittlich" sei Taetow an Stiftungen und die Barlachstadt herangetreten, sagt der heutige Pastor Matthias Ortmann. Im Laufe der Jahre konnte so das notwendige Geld eingeworben werden.

Zuletzt war der Altar im Jahr 1880 überarbeitet worden. Im Zweiten Weltkrieg wurde dann ein Flügel durch Nässe stark beschädigt. Und nach einer Instandsetzung Anfang der 50er-Jahre oxidierte die verwendete Goldbronze und schlug schwarz aus. Anlass für die Restaurierung war ein ARD-Gottesdienst am Karfreitag 1992. Nachdem die Kameras die Schäden am Altar deutlich einfingen, erreichten die Pastorin Anrufe und Briefe, in denen gefragt wurde: "Warum kann so ein Altar so verkommen aussehen?"

Zur genaueren Betrachtung: Gemeinde leiht Ferngläser aus 

Dass die Restaurierung so lange dauern würde, hat auch Pastorin Taetow nicht geahnt. Es sei ganz gut gewesen, dass sie am Anfang zu wenig Sachverstand hatte, meint sie im Rückblick. "Ich bin freudig drauflosgegangen." Doch jetzt erstahlt der Altar wieder in seinem alten Glanz. Und damit Besucher künftig das Kunstwerk auch genau betrachten können, bietet die Gemeinde Ferngläser zum Ausleihen an.

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