Restaurierter Rostocker Nonnenaltar wird feierlich übergeben
26. April 2016
Rostock. Der über 500 Jahre alte, wertvolle Nonnenaltar in der Universitätskirche zu Rostock soll nach langjähriger, umfangreicher Restaurierung am Donnerstag (28. April, 21 Uhr) feierlich übergeben werden.
Wie die Universität Rostock mitteilte, ist die Festveranstaltung ein Höhepunkt der diesjährigen "Langen Nacht der Wissenschaften".
Finanziert wurden die Arbeiten durch Gelder der Jahresköste und der Kulturstiftung der Länder sowie zahlreiche Sponsoren und Unterstützer. Die Universität hatte als Eigentümerin des Altars im Sommer 2013 zu Spenden für das über 70.000 Euro teure Projekt aufgerufen.
Risse und Stoßstellen - Zustand war besorgniserregend
Der Nonnenaltar wurde um das Jahr 1500 geschaffen und befindet sich seit dem Abriss der Nonnenempore 1866 im nördlichen Seitenschiff der Universitätskirche. Aus finanziellen Gründen konnte der Flügelaltar im Zuge der jüngsten Kirchensanierung 2004 nur gereinigt und gesichert werden. Da sein Zustand besorgniserregend war, musste gehandelt werden. Zu den Schäden gehörten Risse, versprödete Firnis, Verweißlichungen, Stoßstellen, teilweise Verluste der Fassung und des Kreidegrundes sowie fehlende Gliedmaßen von Skulpturen.
Kunstgeschichtlich "von unschätzbarem Wert"
Kunstgeschichtlich ist der Altar nach Einschätzung der Universität vor allem wegen der Helena-Szenen von unschätzbarem Wert. Helena von Konstantinopel (um 248-330) war die Mutter des römischen Kaisers Konstantin (270/288-337) und wird in der katholischen und orthodoxen Kirche als Heilige verehrt.
Der mehrfach aufklappbare Altar zeigt auf seinen Flügeln Darstellungen aus der Legende um die Kreuzfindung durch Kaiserin Helena. In drei plastischen Szenen werden in der Predella (Altarsockel) Grablegung und Auferstehung Jesu sowie Jesus als Weltenrichter vor dem Höllenschlund dargestellt.