Schutz vor Abschiebung

Roma-Familien haben Hamburger Michel verlassen

13. Oktober 2015 von Klaus Merhof, Simone Viere

Hamburg. Die Roma-Familien, die seit 17. September im Hamburger Michel Schutz vor Abschiebung gesucht hatten, haben die Hauptkirche wieder verlassen. Die letzten Mitglieder der insgesamt 40-köpfigen Gruppe seien am Wochenende in anderen kirchlichen Gebäuden in der Stadt untergebracht worden, bestätigte Kirchenkreissprecher Remmer Koch auf epd-Anfrage.

Die Roma, unter ihnen 28 Kinder, hatten zuletzt in mehreren Büroräumen der St. Michaelis-Gemeinde gewohnt. 

Möglichkeiten für einen Aufenthalt in Deutschland werden geprüft

Seit etwa zwei Wochen prüfen Mitarbeiter der unabhängigen kirchlichen Beratungsstelle "Fluchtpunkt", welche rechtlichen Möglichkeiten im Einzelfall für einen weiteren Aufenthalt in Deutschland bestehen. Die von Abschiebung bedrohten Roma-Familien haben zu diesem Zweck eingewilligt, ihre individuelle Situation offenzulegen, heißt es auf dem Internetportal "kirche-hamburg.de".

Gemeinden leisten humanitäre Hilfe

Solange diese Einzelfallprüfungen andauern, sollen die Roma in kirchlicher Obhut bleiben. Nach Auskunft von Flüchtlingspastorin Dietlind Jochims ist die Versorgung der Gruppe kein Kirchenasyl. "Die Gemeinden leisten einfach humanitäre Hilfe", sagte sie.

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