Für Wohnungslose

Schleswig-Holsteins Diakonie startet Winternotprogramm

Landespastor Heiko Naß
Landespastor Heiko Naß© Diakonie Schleswig-Holstein

13. November 2015 von Simone Viere

Flensburg. Das Diakonische Werk Schleswig-Holstein hat das landesweite Winternotprogramm für Wohnungslose in Flensburg gestartet. Das Programm richte sich vor allem an Wohnungslose, die "Platte machen" und auf der Straße leben, sagte Landespastor Heiko Naß. Schätzungsweise 100 Menschen haben im nördlichsten Bundesland kein festes Dach über dem Kopf und lehnen es ab, in Notunterkünften zu übernachten. Die Landesregierung unterstützt das Winternotprogramm mit 20.000 Euro.

Es wäre wünschenswert, so Naß, wenn die Wohnungslosen diese Unterkünfte auch in Anspruch nehmen. "Letztlich entscheidet das aber jeder selbst. Unsere Aufgabe ist es zu verhindern, dass sie in den kalten Nächten erfrieren." In den landesweit über 30 Tagestreffs der Diakonie werden in den kommenden Wochen warme Kleidung, Schlafsäcke und Isomatten ausgegeben. Weiter hat die Stadt Kiel beheizbare Container aufgestellt. In anderen Städten wie etwa in Husum sollen Wohnungen angemietet werden.

Warme Kleidung, Container und Wohnungen 

Insgesamt schätzt die Diakonie die Zahl der Wohnungslosen in Schleswig-Holstein auf mehr als 10.000. Dabei werden die Wohnungslosen seit einigen Jahren immer jünger. So stieg in Lübeck nach Angaben der Vorwerker Diakonie die Zahl der wohnungslosen jungen Erwachsenen von 394 im Jahr 2012 auf 545 im Jahr 2014.

Nach Diakonie-Angaben ist in den vergangenen Jahren die verdeckte, öffentlich nicht sichtbare Wohnungslosigkeit stetig angestiegen. Das sind Menschen, die nach Verlust der eigenen Wohnung beispielsweise bei Freunden mitwohnen. In 2014 nahmen allein in Flensburg 965 Menschen die Angebote der diakonischen Wohnungslosenhilfe in Anspruch. Das waren gut zwölf Prozent mehr als noch 2012.

Diakonie fordert Bau neuer Sozialwohnungen

Zwei wesentliche Gründe für diese Entwicklung sind nach Angaben von Naß der zunehmende Mangel an bezahlbarem Wohnraum sowie die fortschreitende Privatisierung in der Wohnungswirtschaft. Gleichzeitig konkurrierten immer mehr Menschen um jede frei werdende Wohnung. Dazu trage nicht zuletzt auch die stark gestiegene Zahl von Flüchtlingen bei. "Es wäre aber fatal, wenn wir jetzt eine Gruppe gegen die andere ausspielen", warnte der Landespastor und forderte den Bau neuer Sozialwohnungen. "Wir müssen uns darum kümmern, dass sowohl Hartz-IV-Empfänger, Studenten und Flüchtlinge als auch Wohnungslose eine Chance auf dem Wohnungsmarkt bekommen." 

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